Nach monatelangen Ermittlungen haben Polizei und Staatsanwaltschaft zwei mutmaßliche Drogendealer festgenommen. Einer sprang aus dem Fenster.

Wandsbek. Auch der filmreife Sprung aus dem Fenster bewahrte den Hauptverdächtigen nicht vor einer Festnahme: Nach monatelangen Ermittlungen haben Polizei und Staatsanwaltschaft zwei mutmaßliche Drogendealer festgenommen, die sich auf den Import von Marihuana aus den Niederlanden spezialisiert hatten. In den Wohnungen der 27- und 28-jährigen Verdächtigen und der 41 und 45 Jahre alten Mittäter fanden die Ermittler 2,5 Kilo der Droge und 33 000 Euro, die vermutlich aus dem Weiterverkauf stammen.

Als die Beamten am Montag um 7 Uhr vor der Wohnungstür des 27-jährigen, aus Frankreich stammenden mutmaßlichen Haupttäters in Wandsbek auftauchten, setzte der Gesuchte zum Sprung an: Er öffnete ein Fenster seiner im ersten Stock gelegenen Wohnung, sprang auf den Gehweg und versuchte davonzulaufen. Da sich aber nicht nur vor der Wohnungstür, sondern auch im Umfeld der Adresse Beamte befanden, war die Flucht schnell zu Ende. Zudem hatte sich der 27-Jährige beim Sprung verletzt. Sein ein Jahr älterer mutmaßlicher Komplize wurde zeitgleich in Hoheluft festgenommen. Obwohl bei ihm 33 000 Euro mutmaßliches Drogengeld entdeckt wurden, versuchte er nicht zu entkommen. Auch die mutmaßlichen Helfer des Duos zeigten sich von der morgendlichen Razzia vollkommen überrascht.

Ein Großteil des sichergestellten Marihuanas lagerte in der Wohnung eines 41-Jährigen in Eidelstedt. Insgesamt stellten die Beamten hier mehr als zwei konsumfertige Kilo (2070 Gramm) sicher. Der 41-Jährige züchtete außerdem selbst: Die Polizeibeamten ernteten 21 Cannabispflanzen und nahmen Zubehör für die Aufzucht mit. Bei einem 45 Jahre alten Mann aus Ammersbek (Schleswig-Holstein) und einer weiteren mutmaßlichen Komplizin wurden weitere geringere Mengen Marihuana entdeckt.

Die Hauptverdächtigen kamen in Untersuchungshaft. Nach Erkenntnissen der Ermittler haben diese seit Mitte 2011 immer wieder Rauschgift aus den Niederlanden nach Hamburg gebracht und weiterverkauft.