HafenCity. Es war nicht gerade der spektakulärste Entwurf, den die Jury schließlich ausgewählt hat: ein Gebäude aus graurötlichem Backstein, rechteckig mit klaren Kanten. So soll die neue Firmenzentrale des Mineralöl-Handelsunternehmens Marquard & Bahls aussehen, das nun an markanter Stelle an der Shanghaiallee in direkter Nachbarschaft zu "Spiegel"-Haus und Maritimem Museum in der HafenCity gebaut werden soll. Der Entwurf des Berliner Büros Gewers & Pudewill hat aber dennoch sein besonderes Hingucker-Element: Im dritten Stockwerk öffnet sich der Bau zu einer Art Fenster, das drei Etagen hoch ist und aus dem dortigen Innenhof direkten Blick auf Wasser und Speicherstadt bieten kann. Andere Wettbewerbsentwürfe zeigten mehr, etwa Fassadenelemente, die an China erinnern, oder größere Öffnungen samt Strebenarchitektur. "Das ist anerkennenswert, doch an dieser Stelle vielleicht zu spektakulär und weniger funktionell für den Auftraggeber", sagte am Freitag Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter bei der Präsentation des Siegerentwurfs, der aus seiner Sicht ein "vornehmes Gebäude in bester hanseatischer Tradition" darstellt.

In dem Haus, in dem es im Erdgeschoss auch Läden und Gastronomie geben wird, will Marquard & Bahls seine Firmenzentrale bündeln, die derzeit in Hamburg auf mehrere Standorte verteilt ist. Das Unternehmen wurde 1947 in Hamburg gegründet und ist vor allem im Minerölhandel tätig. 7000 Mitarbeiter in verschiedenen Ländern arbeiten für die Gruppe, rund 400 in Hamburg. In etwa drei Jahren sollen sie in die neue Zentrale umziehen.