Warschau. Knapp eineinhalb Monate nach dem Mord an zwei Hamburger Touristen in Warschau hat die polnische Staatsanwaltschaft die beiden Leichen für die Beerdigung freigegeben. Ein Beerdigungsunternehmen habe sich bereits an die Behörde gewandt, sagte Sprecher Dariusz Slepokura. Von den Tätern fehlt laut Ermittlungsbehörde weiterhin jede Spur.

Der 61-Jährige und seine ein Jahr ältere Partnerin aus Schnelsen waren am 19. Mai in ihrem Wohnmobil überfallen und mit Kopfschüssen getötet worden. Der Mann wies zudem Schnittverletzungen auf. Die Ermittlungen führten bislang zu keiner heißen Spur. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Slepokura. Nach einem Zeugenaufruf hätten sich mehrere Menschen gemeldet, die den Campingbus vor der Tat gesehen hatten.

Die Ermittler sollen nun Rechtshilfe aus Deutschland erhalten: "Wir werden unsere Ermittlungsakten, die unter anderem Zeugenaussagen enthalten, an die polnische Staatsanwaltschaft übergeben", sagte ein Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft. Sobald die beiden Leichen in Hamburg eingetroffen seien, sollen sie noch einmal von Rechtsmedizinern an der Universitätsklinik Eppendorf untersucht werden.

Das Paar hatte aus seinem Leben in Deutschland aussteigen und mit dem Wohnmobil um die Welt reisen wollen. Nach dem Aufenthalt in Polen sollte es weiter in die Ukraine gehen.