Altstadt. 600 Handtücher sind gestern am Jungfernstieg, auf dem Rathausmarkt und auf begehrten Plätzen in den Cafés am Elbstrand abgelegt worden. Was sollte das? Nun ja, Deutsche tragen Sandalen mit weißen Socken, haben eine Kamera um den Hals hängen und legen frühmorgens ihre Handtücher auf die besten Liegen am Pool. Das sind nur einige der Vorurteile in Bezug auf deutsche Urlauber. Gestern müssen folglich ganze Heerscharen von Touristen in Hamburg unterwegs gewesen sein, um sich die besten Plätze an Alster und Elbe zu sichern. Oder waren vielleicht mehrere englische Reisebusse in der Hansestadt eingetroffen? Die Inselbewohner gelten als die größten Konkurrenten unter den "Handtuchlegern".

Nein, es handelte sich um eine Werbekampagne eines großen Hotelbewertungsportals. Damit die Hamburger für ihren nächsten Urlaub gut gerüstet sind, durften sie die blauen Handtücher auch gleich mitnehmen. Auch hier galt: "Wer zuerst kommt, ...". Für Passanten war sofort klar, welches Vorurteil mit dieser Aktion aufgegriffen wurde. "Ich finde es nicht gut, dass die Deutschen immer die Liegen belegen. Ich habe das im Urlaub oft erlebt", sagt Antonia Reinauer, 24. Doch über die Handtücher freuten sich viele Hamburger.