Bramfeld. Zumindest mit der Dauer der (Nicht-)Fertigstellung übertrifft dieses Bauvorhaben sogar die Elbphilharmonie: Seit 1994 sehen Bramfelder am Hildeboldtweg, nicht unweit der Bramfelder Chaussee, eine Baustelle. Auf dieser wächst seit Fertigstellung des Rohbaus für die Passat Senioren Residenz Hamburg vor rund neun Jahren nur noch eines: Sträucher und Gräser.

Das alles ist ein "Ärgernis für die Anwohner", wie CDU-Politiker Fred Kreuzmann sagt. Zudem sei das alles "unerklärlich"; denn alle Voraussetzungen für den Weiterbau des geplanten Seniorenheims seien gegeben. "Ja, die Voraussetzungen sind da", bestätigt Gerrit Wagner, Bauherr des Seniorenheims. Aber als er mit seinem Bauvorhaben begann, hätte das ganz anders ausgesehen. Denn der eigentliche Plan - der Bau eines Hotels - sei vor 18 Jahren von einer Bürgerinitiative verhindert worden. Als er dann stattdessen ein Seniorenheim bauen wollte, wurde für dieses Projekt noch nach erfolgter Abnahme des Rohbaus ein vorübergehender Baustopp erwirkt. Dann sei der Betreiber abgesprungen, die Erstfinanzierung geplatzt.

Im Wandsbeker Bezirksamt äußert man sein Bedauern über den Baustillstand. Machen könne man im Augenblick allerdings nichts. Der Grundeigentümer sei aufgefordert worden, wuchernde Büsche zurückzuschneiden, er sei der Aufforderung jedoch nicht nachgekommen.

Die jahrelange Verzögerung erklärt Eigentümer und Bauunternehmer Wagner mit fehlenden Betreibern und Finanzierungsschwierigkeiten nach dem Baustopp 2003: "Für uns war das wirtschaftlich ganz schwierig", sagt er. Schließlich sei ja auch noch die Finanzkrise dazwischengekommen. Und so wurde die Baugenehmigung beim Bezirk einfach nur immer wieder verlängert. Im Moment aber, so Wagner, sehe es gut aus. "Ich habe einen neuen Betreiber gefunden und bin kurz vor Abschluss der Verhandlungen."