Der Streit geht weiter. Dehoga-Vizepräsident Niklaus Kaiser von Rosenburg macht Druck. Die Sonderprüfung soll im Juli abgeschlossen sein.

Hamburg. Die Sonderprüfung der Finanzen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Hamburg hat bislang rund 70.000 Euro gekostet. Das ergibt sich aus einer Mail von Hauptgeschäftsführer Gregor Maihöfer an Dehoga-Funktionäre, die dem Abendblatt vorliegt. Auf Anfrage räumte Maihöfer ein, dass die "Kosten für die Erstellung des Prüfberichts" den "vereinbarten Rahmen sprengen". Deshalb habe über die Vorfinanzierung erneut abgestimmt werden müssen, was eine Verzögerung verursacht habe.

Die Sonderprüfung hatten die Delegierten auf einer Mitgliederversammlung bereits im November 2011 im Zusammenhang mit der Kritik an Hauptgeschäftsführer Gregor Maihöfer beschlossen. Jetzt macht Dehoga-Vizepräsident Niklaus Kaiser von Rosenburg, der zugleich Vorsitzender der Fachgruppe Hotels ist, Druck: "Wir hoffen, dass uns bis spätestens Mitte Juli ein Endbericht vorliegt, mit dem wir auch in der Lage sind, unsere Hoteliers umfänglich zu informieren."

+++ Niklaus Kaiser von Rosenburg ist neuer Dehoga-Vize +++

Der Prüfbericht solle im Juli 2012 abgeschlossen und präsentiert werden, sagte Maihöfer. Zunächst soll diesereiner eigens eingerichteten Kommission vorgelegt und danach "interessierten Mitgliedern" zur Verfügung gestellt werden.

Dass überhaupt auf der Mitgliederversammlung im November eine Sonderprüfung der Finanzen von der Fachgruppe Hotels beantragt wurde, lag an der anhaltenden Kritik aus den Reihen der Mitglieder an Maihöfer und Dehoga-Präsidentin Rose Pauly. Die Vorwürfe lauten: angeblich überhöhte Aufwandsentschädigungen, Lustreisen oder mangelnde Branchenkenntnisse.

Doch solange der endgültige Prüfbericht nicht vorliegt, dürfte sich an der angespannten Stimmung im Verband nichts ändern. Das zeigt zum Beispiel auch eine interne Mail des Vorstands der Fachgruppe Hotels an ausgewählte Gremien. Darin wird kritisiert, die "Klärung der im Raum stehenden Vorwürfe" (...) werde von der Dehoga-Spitze derzeit weder konstruktiv vorangetrieben noch unterstützt. Präsidentin Pauly wird vorgeworfen, dass sie "nach eigener Aussage ihre Aufgabe darin sieht, sich schützend vor den Hauptgeschäftsführer zu stellen".

Auf Abendblatt-Anfrage wollte sich Rose Pauly nicht zu den Vorwürfen äußern.