Sturmtief sorgt für Überschwemmungen und Sachschäden. Es bleibt windig, aber Meteorologen sagen für Hamburg den wärmsten Jahreswechsel seit 1960 voraus

Hamburg. Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h haben gestern großen Schaden in Hamburg angerichtet, die Feuerwehr musste zu fast einem Dutzend wetterbedingter Einsätze ausrücken.

An der Maria-Louisen-Straße in Winterhude wurde gegen 10.30 Uhr ein Baum vom Sturm aus den Wurzeln gerissen und fiel auf ein geparktes Auto. An der Kaltenkirchener Straße in Altona-Nord stürzte fast eine halbe Stunde später ein Baugerüst von einem viergeschossigen Wohnhaus auf vier abgestellte Autos. Dabei entstand erheblicher Sachschaden. Menschen wurden nicht verletzt, sagte Feuerwehrsprecher Hendrik Frese. Erst gegen Mittag schwächte sich der Sturm wieder ab. Bereits am frühen Morgen hatte eine Sturmflut den Hafen und die norddeutschen Küsten getroffen. Grund: Sturmtief "Robert" bescherte Norddeutschland von Südnorwegen kommend kräftige Winde. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kam es an der Nordsee zu starken Sturmböen, die aber keine größeren Schäden anrichteten. Die Morgenflut erreichte die Hansestadt mit etwa 1,85 Meter über dem mittleren Tidehochwasser und überschwemmte die Ufer an der Schiffsbegrüßungsanlage am Schulauer Fährhaus sowie Uferwege entlang der Elbe und die Fischauktionshalle am Fischmarkt. Für gestern Abend kündigte der Meteorologe Frank Böttcher vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation eine weitere Sturmflut an.

Ein Kälteeinbruch ist in den kommenden Tagen nicht in Sicht, Schnee schon gar nicht: Stattdessen wird es wechselhaft und warm. Meteorologen sagen für Hamburg sogar den wärmsten Jahreswechsel seit 1960 voraus - bis zu zwölf Grad! Vor 52 Jahren wurden am Neujahrstag elf Grad gemessen, sagt Jürgen Schmidt, Meteorologe der Gesellschaft WetterKontor.

Dieser Wert könnte im Norden sogar noch einmal übertroffen werden. Seither war es nur 2007 noch einmal ähnlich warm: Damals wurden acht Grad gemessen. Grund für den warmen Start ins neue Jahr ist ein starker Südwestwind, der warme Luft aus Frankreich und noch südlicheren Atlantikregionen bringt. Allerdings wird es windig: "Zu dieser Jahreszeit kann es nur mit starkem warmen Wind zu solchen Temperaturen kommen, da die Sonne selbst die Luft nicht wärmen kann", sagt Schmidt.