Die VHS ist von den Zuschüssen der Stadt abhängig. Dozenten der Volkshochschule wollen 30 statt 24 Euro pro Stunde. Postkarten-Aktion gestartet.

Hamburg. "Gut, dass Kursleiter nie krank werden", steht auf den 3000 Postkarten, die die Dozenten der Hamburger Volkshochschule (VHS) derzeit an Kursteilnehmer, Freunde und Bekannte verteilen. Darauf zu sehen ist ein Lehrer, auf Krücken, am Tropf hängend oder der in eine Decke gehüllt ist. Die Kursleiter fordern die Hamburger auf, diese Karten an Schulsenator Ties Rabe (SPD) zu schicken, um damit auf ihre schwierige Lage aufmerksam zu machen. "Es ist keine Seltenheit, dass die Dozenten krank zur Arbeit gehen", sagt Kursleiter-Vertreterin Claudia Dorothee Otten. "Wir können auf das Honorar nicht verzichten." Volkshochschullehrer sind nicht fest angestellt. Deshalb werden ihnen weder krankheitsbedingtes Fehlen noch Urlaubstage bezahlt.

Außerdem werden die Kursleiter seit 16 Jahren mit 24,73 Euro pro Unterrichtsstunde bezahlt. Bereits im vergangenen Jahr gab es Gespräche mit der Volkshochschulleitung über eine Erhöhung auf mindestens 30 Euro. 10 bis 15 Prozent der etwa 1300 Kursleiter machen dies hauptberuflich. Ihnen bleibt bei einer Auslastung von 32 Unterrichtsstunden in der Woche ein Betrag von 1000 Euro im Monat zum Leben.

VHS-Geschäftsführerin Dr. Hannelore Bastian sagt: "Ich kann das Anliegen der Dozenten verstehen. Vor 16 Jahren war das Geld angemessen. Jedoch wird alles teurer, logischerweise wäre eine Honorarerhöhung fällig." Die Geschäftsführung könne dies aber nicht so einfach möglich machen. Zu 40 Prozent wird die VHS von der Stadt finanziert. "Ohne eine Erhöhung der Zuschüsse wird auch eine Honorarerhöhung schwierig." Kursleiter-Vertreterin Otten verteidigt den Vorstoß der Kursleiter: "Wenn keiner etwas tut, wird es auch in den nächsten zehn Jahren keine Honorarerhöhung geben."