Sie bimmeln in der S-Bahn, an der Kasse im Supermarkt oder in der Umkleidekabine beim Shoppen. Wenn's blöd läuft, piepst es auch gerne mal im Kino, Theater oder, besonders peinlich, in der Kirche. Überall klingelt und vibriert es. Ständig. 24 Stunden. Sieben Tage die Woche. 98 Millionen Mobiltelefone sind in Deutschland im Einsatz, fand der Hightech-Verband Bitkom jetzt heraus. Rund 88 Prozent der über 14-Jährigen sind mobil unterwegs. Mit Headsets wird beim Joggen telefoniert, genau wie beim Autofahren. Auf dem Schulhof haben es Kinder ohne Handy schwer. Je teurer das Telefon, desto höher das Ansehen bei den Mitschülern. Aber auch jenseits der 70 gibt es viele Technikliebhaber, die den jüngeren Familienmitgliedern in nichts nachstehen.

Doch wo verstecken sich die zwölf Prozent der Deutschen, die immer noch kein Mobiltelefon besitzen? Wie ist das Leben ohne den akkubetriebenen Weggefährten überhaupt noch möglich? Ständig erreichbar zu sein scheint mittlerweile fast eine Bürgerpflicht zu sein! Wer nicht binnen einer Stunde zurückruft, gilt als vermisst. Und wer zu spät zum Date erscheint, ohne Bescheid zu sagen, hat schon von Anfang an verloren. Schlimm auch die Vorstellung, dass die Internetverbindung für das Smartphone abbricht. Dann können keine Nachrichten auf dem Weg zur Arbeit gelesen werden. Kein Navigationssystem, das den kürzesten Weg von A nach B anzeigt. Stundenlang keine Mails lesen können - eine unvorstellbare Zumutung. Oder gerade nicht? Zwölf Prozent der Deutschen wissen wenigstens, dass sie es nicht sind, wenn's mal wieder in unpassenden Momenten klingelt. Eine schöne Vorstellung, irgendwie.