Hamburg will eine Willkommensfeier für die Spitzenathleten nach den Sommerspielen 2012 ausrichten. Die Planung laufen bereits.

Hamburg. Zu den Sternstunden der deutschen Fußballer gehören die spektakulären Empfänge am Frankfurter Römer. Tausende Fans jubeln ihnen an historischer Stätte nach Europa- und Weltmeisterschaften zu. Eine zentrale Willkommensfeier für die deutschen Olympioniken? Bisher Fehlanzeige.

Hamburg arbeitet mit Hochdruck daran, dass sich das ändert: Die Hansestadt will dem deutschen Olympia-Team auf der Rückreise von den Sommerspielen in London 2012 einen rauschenden Empfang bereiten. In kleiner Runde hatten bereits im Frühsommer Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) und Sportsenator Michael Neumann (SPD) die Idee für gut befunden, seitdem laufen konkrete Planungen. Auch Bürgermeister Olaf Scholz gehört zu den Befürwortern des Projekts.

"Hamburg ist von London auf dem Seeweg gut erreichbar", sagt der für den Bereich Sport zuständige Geschäftsführer der Handelskammer Hamburg, Reinhard Wolf. "Über Jahre hinaus ist es für uns vermutlich die einzige Möglichkeit, ein so hochkarätiges Event nach Hamburg zu holen." Zudem sei eine opulente Feier mit Strahlkraft eine Chance, die Stadt wieder als "Stadt des Sports" in Szene zu setzen.

Unter Federführung des Sportamtes beraten die Hamburg Marketing GmbH und die für den Deutschen Olympischen Sportbund tätige Deutsche Sport-Marketing GmbH (DSM), wie ein gebührender Empfang der Top-Athleten aussehen könnte. Wie schon bei früheren Olympischen Spielen, werden die Sportler nach der Abschlussfeier am 12. August 2012 das Kreuzfahrtschiff "Deutschland" besteigen, zwei oder drei Tage später könnten sie in Hamburg ankommen. Denkbar etwa, so Sportstaatsrat Karl Schwinke (SPD), dass die deutsche Mannschaft bei der Einfahrt in den Hafen mit einem Feuerwerk begrüßt wird. Anschließend könnten die Fans ihren "Helden" in der HafenCity oder am Rathaus zujubeln, denkbar auch, dass sich die Top-Athleten dort auf dem Balkon feiern lassen. "Was solche Fragen angeht, befinden wir uns allerdings noch in der Feinabstimmung", sagt Schwinke.

Vielleicht wird Eric Johannesen zu jenen gehören, die London Mitte August mit Edelmetall verlassen. Die Hamburger Gold-Hoffnung im Deutschland-Achter könnte sich kaum etwas Schöneres vorstellen, als sich von den Bürgern "seiner" Stadt hochleben zu lassen. "Das wäre wirklich etwas Besonderes", sagt er dem Abendblatt.

Mit der zweiten Sportlergarnitur oder Funktionären will sich Hamburg keinesfalls zufriedengeben. "Wir werden eine Willkommensfeier nur ausrichten, wenn garantiert ist, dass auch die Medaillengewinner anreisen", sagt Schwinke. Das Problem: Sind die Wettbewerbe für die deutschen Sieger einmal gelaufen, kehren nicht wenige gleich in ihre Heimatstädte zurück - um sich dort feiern zu lassen. Zudem sei unklar, wer zu welchen Teilen die Finanzierung des Großevents übernimmt.

Ob die Idee doch noch an organisatorischen oder finanziellen Problemen scheitert, zeigt sich am 12. Januar. Dann wollen sich die Marketing-Leute mit Vertretern des Sportamtes an einen Tisch setzen. Sascha Albertsen, Sprecher der Hamburg Marketing GmbH: "Da hoffen wir, den entscheidenden Schritt nach vorn zu machen."