Anklage wirft Hans-Jürgen S vor, von 1969 bis 1984 fünf Frauen in der Region, Norderstedt und Hamburg vergewaltigt und getötet zu haben.

Hamburg/Kiel. Der mutmaßliche Frauenserienmörder Hans-Jürgen S. muss sich vom kommenden Mittwoch an vor dem Kieler Landgericht verantworten. Die Anklage wirft dem heute 65-jährigen Maurer aus Henstedt-Ulzburg vor, von 1969 bis 1984 fünf Frauen in der Region, Norderstedt und Hamburg vergewaltigt und getötet zu haben. Er war erst 42 Jahre nach der ersten Tat der Polizei ins Netz gegangen. Der Angeklagte soll dabei zur Befriedigung seines Sexualtriebs und zur Verdeckung der Vergewaltigung gehandelt haben. Der 65-Jährige ist geschieden, Vater zweier erwachsener Töchter und Großvater. Er lebte zuletzt bei seiner 90 Jahre alten Mutter in Henstedt-Ulzburg. Dort wurde er Anfang April festgenommen. Die Speichelprobe seines Bruders hatte zu ihm geführt.

Der Mann gestand zunächst den Mord an der 18-jährigen Schwesternschülerin Gabriele S., die 1984 in Henstedt-Ulzburg getötet wurde. Wochen später räumte er dann in der Untersuchungshaft vier weitere Morde ein. Die Opfer waren 15 bis 22 Jahre alt.

Dem 65-Jährigen droht lebenslange Haft und möglicherweise Sicherungsverwahrung. An dem Verfahren nehmen Angehörige der Opfer als Nebenklägerinnen teil. Die 8. Große Strafkammer setzte bis Anfang Februar sieben Verhandlungstage fest.