Ein Kommentar von Holger True

"Herr, gib Fettnäpfchen! Wir treten garantiert rein." Metallica, Thrash-Metal-Legende mit Fans von Bergedorf bis Burkina Faso, hat in den vergangenen Jahrzehnten schon manchen Kredit verspielt. Unvergessen etwa der vor allem von Drummer Lars Ulrich geführte Kampf gegen die Internet-Tauschbörse Napster, bei dem die eigenen Fans ins Visier gerieten. Resultat: wütende Aufrufe, Metallica künftig zu boykottieren. Und dass Fanklubs im vergangenen Sommer verboten wurde, eigene Erinnerungs-T-Shirts zur "Big 4"-Tour herzustellen, kam auch nicht sonderlich gut an.

Nun also geht es bei den Multimillionären mal wieder ums liebe Geld. Beziehungsweise um die Angst davor, zu wenig abzubekommen. Prognosen, dass der Euro in den kommenden Jahren schwächer werde, sind verantwortlich dafür, dass Metallica die eigentlich erst für 2013 geplanten Europa-Konzerte auf 2012 vorgezogen hat, erklärt Band-Manager Cliff Burnstein. Metallica sei schließlich ein amerikanischer Exportartikel wie Coca-Cola, da suche man sich für sein Produkt die jeweils besten Märkte aus.

Merke: Wer bis zum Hals tätowiert ist und mit geschwollener Halsschlagader Losungen wie "Fight Fire With Fire" rausbrüllt, kann trotzdem ein öder Pfennigfuchser sein. Dürfte bei altgedienten Metalheads, die die Bodenhaftung der Band längst in Zweifel ziehen, ebenso gut ankommen wie "Lulu", Metallicas Kooperation mit Lou Reed. Also gar nicht.