Hellmuth Karasek erzählt seinen Lieblingswitz. Fährt der Papst am Steuer eines großen Autos durch Kanada ...

Soll das ein Witz sein?, fragt Abendblatt-Kolumnist Hellmuth Karasek im Titel seines neuen Buches. Hier erzählt er auch die folgende Geschichte vom Papst am Autosteuer. "Er ist und war und bleibt mein Lieblingswitz."

Der Papst macht einen Staatsbesuch in Kanada. Zum Abschluss lädt ihn die Regierung zu einer kleinen Rundreise ein. Am nächsten Morgen holt ihn ein Chauffeur zu einer Reise durch den Osten Kanadas ab. Wälder, Seen, Weiten.

Der Papst ist sehr beeindruckt. Nachdem sie einige Stunden über die Highways gefahren sind, rutscht der Papst unruhig auf seinem Sitz im Fond des Tourenwagens hin und her. Dann wendet er sich an seinen Fahrer: "Ach, ist das beeindruckend hier! Schön!! Und die Weiten! Ach ja", der Papst seufzt, "Sie wissen ja, ich bin nicht nur ein begeisterter Skifahrer, sondern auch ein leidenschaftlicher Autofahrer. Und Sie wissen ja", wieder seufzt Seine Heiligkeit, "der Kirchenstaat ist eng. Kaum Raum und Platz zum Autofahren. Ich habe daher eine Frage, eine Bitte. Würde es Ihnen etwas ausmachen, für eine Weile mit mir zu tauschen? Ich würde den Wagen gern selbst durch die Weite Kanadas chauffieren!" Natürlich ist der Fahrer einverstanden. Die beiden tauschen die Plätze. Der Papst sitzt vorn, der Chauffeur auf dem Rücksitz. Sie fahren los.

Plötzlich werden sie von einer Polizeistreife gestoppt. Der Papst öffnet sein Fenster, der Polizei-Sergeant schaut ihn an, dreht sich um und geht zu seinem Streifenwagen zurück. Von dort aus ruft er seine Polizeistation an:

"'Tschuldigung, Lieutenant, ich habe da einen Wagen gestoppt. Geschwindigkeitsüberschreitung!"

"Warum rufen Sie mich deshalb an?", bellt der Lieutenant durch den Hörer. "Verpassen Sie ihm doch einfach einen Strafzettel!"

"'Tschuldigung, Lieutenant, aber ich glaube, der Wagen gehört zu einem hohen Tier!"

"Nun", knurrt der Lieutenant am anderen Ende der Leitung, "ist der höher als ich?"

"'Tschuldigung, ich glaub schon, Lieutenant", sagt der Sergeant höflich.

"Hm", knurrt der Lieutenant, "hm. Ist der höher als der Polizeiminister in Ottawa?"

"'Tschuldigung, Sir", sagt der Polizist, "ich glaub schon!"

"Wer zum Teufel ist es denn?", bellt der Lieutenant durch das Telefon.

"Keine Ahnung", antwortet ihm der Sergeant. "Aber der Papst ist sein Chauffeur."