Die amerikanische Opel-Mutter General Motors (GM) hat sich ein hehres Ziel gesetzt: Der Autobauer soll so erfolgreich werden wie VW. Wenn dies gelänge, wäre dies gut für die Mitarbeiter, da sie nicht mehr um ihre Jobs bangen müssten. Und für den Fiskus, weil Opel dann wieder Geld verdienen und Steuern zahlen könnte.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. GM müsste in Deutschland eine Kehrtwende in seiner Strategie vollziehen. Zum Beispiel bei den Arbeitsplätzen: Während VW in Krisenzeiten die Vier-Tage-Woche einführte, um keine Mitarbeiter nach Hause schicken zu müssen, hat GM in jüngster Zeit Tausende Beschäftigte entlassen, um die Tochter Opel zu sanieren. Doch geholfen hat dies bislang wenig. Opel schreibt rote Zahlen.

Im Bereich Technologie haben die Amerikaner in den Jahren vor dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 ihrer Tochter fast den Lebensnerv abgeschnitten, weil alle deutschen Patente in die USA abwanderten. Jetzt hat GM zwar eingesehen, dass dies ein schlechter Schritt war, aber die Erfindungen von damals sind immer noch in der Hand der Konzernmutter.

Damit Opel auch nur eine kleine Chance hat, es den Wolfsburgern gleichzutun, braucht das Unternehmen nicht nur viel Geld für die Entwicklung neuer Modelle. Es braucht vor allem Ingenieure, die Ideen haben und Autos bauen können. Doch in Zeiten des Facharbeitermangels dürfte es diese eher in ein Unternehmen ziehen, in dem die Arbeitsplätze sicher scheinen und nicht in eines, das durch Fabrikschließungen und Stellenabbau von sich Reden macht.