Hamburg. Die Chancen auf eine fast durchgehende Überdeckelung der Autobahn 7 nördlich des Elbtunnels sind wieder gestiegen. Nachdem der Senat es bislang aus Kostengründen abgelehnt hatte, ein knapp 250 Meter langes Teilstück zwischen Behringstraße und S-Bahn zu schließen, gibt es jetzt doch ein Entgegenkommen. "Wir rechnen das ganze Projekt noch einmal durch und bereiten die Fakten für die Bürgerschaft auf", sagte Andreas Rieckhoff (SPD), Staatsrat für Verkehr in der Wirtschaftsbehörde, dem Abendblatt. Eine Prognose über die Entscheidung wollte er aber nicht abgeben.

Die Mehrkosten für die Deckelverlängerung liegen laut der Bürgerinitiative "Ohne Dach ist Krach" bei 14,7 Millionen Euro. Wohnungsbauinvestoren wären wohl bereit, der Stadt diese Summe für ein Grundstück an der A 7 zu bezahlen. Doch das gehört derzeit noch dem Bund, dessen Autobahnmeisterei dort ihren Sitz hat. Sie müsste weiter nach Norden, zum Beispiel ins Stellinger Moor, verlagert werden, und der Bund müsste bereit sein, das Grundstück zum jetzigen Wert von etwa 3,2 Millionen Euro an die Stadt zu verkaufen. Wie zu hören ist, möchte der Bund aber an der Aufwertung des Areals mitverdienen, was die Deckelkosten für die Stadt erhöhen würde. Dennoch gibt es darüber Gespräche, und allein das ist für die lärmgeplagten Anwohner erfreulich. "Wir sind sehr froh, dass die Wirtschaftsbehörde die Zahlen objektiv prüft", sagte "Ohne Dach ist Krach"-Sprecher Bernt Grabow. Er ist überzeugt, dass sich der 250-Meter-Deckel rechnet, dass er große Chancen für die Stadtentwicklung und für den Bau von 500 Wohnungen eröffnet.