Vergewaltiger einer 21-jährigen Hamburgerin ist nicht für alle Taten einer Serie verantwortlich

Reinbek. Ein halbes Jahr nach der Festnahme eines mutmaßlichen Serienvergewaltigers in Reinbek (Kreis Stormarn) ist im Prozess gegen den 28-Jährigen nun bekannt geworden: Offensichtlich gehen nicht alle fünf der vom 2. Februar 2010 bis zum 31. Mai dieses Jahres begangenen Taten auf sein Konto. Klaus-Dieter Schultz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck: "Es gibt Details, die darauf hindeuten, dass zwei Taten nicht dem Angeklagten zuzuordnen sind." Die Anklagebehörde geht davon aus, dass ein weiterer Triebtäter noch auf freiem Fuß ist.

Eine Aufklärung der ungelösten Fälle scheint unterdessen unwahrscheinlich. Oberstaatsanwalt Schultz: "Nach unserer Einschätzung gibt es derzeit keine Erfolg versprechenden Ermittlungsansätze mehr." Die Kriminalbeamten hätten alle Möglichkeiten ausgeschöpft, so Schultz weiter. "Aktuell ist da nichts mehr zu machen."

Die Ermittler der Kriminalpolizei in Reinbek waren ursprünglich davon ausgegangen, dass der jetzt angeklagte Stephan H. für alle Vergewaltigungen verantwortlich ist. Der 28 Jahre alte Fleischer aus Wentorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) wurde am frühen Morgen des 29. Mai nach einer Ü30-Party im Reinbeker Sachsenwald-Forum festgenommen. Er hatte zuvor eine als Lockvogel eingesetzte Polizistin angefallen. Mithilfe eines DNA-Abgleichs konnte Stephan H. die Vergewaltigung einer 21 Jahre alten Hamburgerin am 28. März 2010 - ebenfalls nach einer Ü30-Party - nachgewiesen werden. H. überfiel zudem eine Reinbekerin, 38, am 20. März dieses Jahres, sie konnte sich aber rechtzeitig befreien.

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