Grund ist die staatliche Zwangsumlage für Energie aus Windkraft, Sonnenlicht und Biomasse. Die wahren Kosten werden verschleiert

Die staatliche Zwangsumlage für Strom aus Windkraft, Sonnenlicht und Biomasse soll im kommenden Jahr vorgeblich nur minimal steigen, nämlich von 3,53 auf 3,592 Cent je Kilowattstunde. So jedenfalls stellt es die Bundesregierung dar. Stimmen aber kann das nicht. Denn wenn man den von der Bundesregierung geplanten Ausbau der regenerativen Energie zugrunde legt ( www.naeb.info ), muss sie sich nach unseren Berechnungen von 3,5 auf über fünf Cent je Kilowattstunde erhöhen.

Immerhin wird der Ausbau von teuren Wind-, Fotovoltaik- und Biostromanlagen massiv über die sogenannte EEG-Zulage (EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz) durch den Stromverbraucher subventioniert, denn diese sollen die Kernkraftwerke in Deutschland möglichst schnell ersetzen. Tatsächlich geht das wegen der natürlichen Defizite nicht, sie dienen lediglich als Placebo für den Stromverbraucher, und tatsächlich übernehmen in Zukunft die noch erheblich auszubauenden Kohle- und Gaskraftwerke die Funktion.

Der "grüne Strom" ist im Mittel drei- bis viermal teurer als der Strom aus den Kernkraftwerken. Die Kohle- und Gaskraftwerke fahren wegen dieses "grünen Stroms" mit wesentlich schlechterer Auslastung, müssen also auch teurer werden. Folglich muss die deutsche Wende der Energiepolitik "Weg von Kernkraftwerken, hin zu den sogenannten erneuerbaren Energien" zu einem kräftigeren Anstieg der Stromkosten führen als von der Bundesregierung dargestellt. Das kann sich jedermann leicht selbst ausmalen. Die nächste Strompreiserhöhung dürfte daher bereits im kommenden Frühjahr anstehen, zurückzuführen allein auf die schnell weiter wachsenden Einspeisegebühren für Wind-, Fotovoltaik- und Biostrom. Diese werden 2012 weiter auf insgesamt über 19 Milliarden Euro steigen. Das sind rund 220 Euro je Bundesbürger und Jahr. Allerdings erscheint davon auf der privaten Stromrechnung nur etwa ein Drittel, also rund 70 Euro. Den Rest müssen wir Bürger über höhere Stromkosten für Waren und Dienstleistungen bezahlen.

Die Zwangsumlage für den "grünen Strom" nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz zu berechnen, ist kompliziert. Mit Einflüssen wie Direktvermarktung, Managementprämie, Flexibilitätsprämie, Marktprämie, Grünstromprivileg-Mehrkosten, Netzkostenvermeidung, nicht zu berücksichtigende Handelsanbindungskosten, Eigenverbrauch, zukünftigen Preisen an der Strombörse und wechselndem Ertrag von Strom aus Windkraft und Sonnenlicht kann man sie bei entsprechenden Annahmen deutlich herunterrechnen. Allein etwa in der Managementprämie, in der Planung mit 127 Millionen Euro ausgewiesen, sieht die industrielle Stromverbraucherschutzorganisation VIK ein Risiko von 1000 Millionen Euro. Dieser Betrag findet sich im nächsten Jahr versteckt in den Kosten der Verteilnetzbetreiber wieder. Auf diese Weise werden die höheren tatsächlichen "grünen" Stromkosten versteckt. Bezahlen müssen wir sie aber über einen weiter steigenden Strompreis dennoch.

Warum gaukelt uns die Bundesregierung vor, der Ersatz von Strom aus Kernkraftwerken durch regenerativen Strom werde weitgehend kostenneutral sein? Sie will Widerstände gegen diese Stromerzeuger abbauen. Die kräftig geschürte Angst vor Kernkraftwerken reicht dafür nicht aus. Die Profiteure der "Energiewende", die mit den hohen EEG-Einspeisegebühren überhöhte und über 20 Jahre lang gesetzlich gesicherte Gewinne zulasten des kleinen Stromkunden verbuchen, wollen noch mehr verdienen. Und die Politiker wollen ihre Macht weiter ausbauen durch immer stärkere Beschränkung unserer Freiheit.

So werden Einsprüche gegen Windstrom- und Biogasanlagen immer weiter eingeschränkt zugunsten staatlicher Wünsche und Entscheidungen.