Der Lehrer Hans-Martin Gürtler bringt seinen Schülern in dem Projekt “Abenteuer, Steine und Mineralien“ die Welt der Gesteine näher.

Hamburg. Zwei Vulkane aus Pappmaché hängen an der Decke, in Vitrinen sind Kristalle unterschiedlichster Farben und Formen untergebracht, und viele bunte Bilder schmücken die Wände in dem Klassenzimmer. Ortstermin in der katholischen Schule Hammer Kirche. 20 Kinder malen fast schon kubistisch anmutende Bilder - Mineralien. Lehrer Hans-Martin Gürtler, 47, bringt seinen Schülern in dem fächerübergreifenden Projekt "Abenteuer, Steine und Mineralien" die Welt der Gesteine näher. Ihm hat dies eine Nominierung des Deutschen Lehrerpreises 2011 eingebracht. Die besten Bilder sollen nun auf der Mineralienmesse vom 2. bis zum 4. Dezember 2011 ausgestellt werden. Gürtlers Ziel ist es, Schülern, die Lust am Lernen verloren haben, wieder Spaß an der Schule zu vermitteln. Motivation ist alles.

Bereits seit über zwölf Jahren läuft das in mehrere Module gegliederte Projekt stufenübergreifend in den Klassen fünf und sechs. "Hier sind auch Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Mit denen geht das nicht einfach: Buch auf und Aufgaben rechnen. Die brauchen was zum Anfassen", sagt Gürtler.

Deshalb macht die Klasse viele projektbezogene Ausflüge - zur Mineralienmesse, ins niedersächsische Hitzacker, um einen Tag wie in der Bronzezeit zu leben. Oder in das Mineralogische Museum am Dammtor.

Der Bezug zum Alltag ist Gürtler wichtig. Mit Batterien und Steinwolle zeigt er den Kindern, dass auch in ihrem Leben Mineralien ständig vorkommen. Im Matheunterricht werden dann geometrische Figuren gebastelt - aus diesen bestehen schließlich die Kristalle.

Die Kinder eigenständig arbeiten zu lassen und an sie auch Verantwortung zu übergeben - das ist Gürtler wichtig. So haben einige Kinder Patenschaften für die Vitrinen übernommen, andere haben Jacken- oder Tafeldienst. Die Jury des Deutschen Lehrerpreises hat sein Konzept überzeugt - Gürtler erhält den siebten Platz.