Hamburg. Der Hochzeitsboom an Tagen mit Schnapszahl ist ungebrochen. Am Freitag, 11.11.11, ließen sich in den Standesämtern der sieben Bezirke 128 Paare trauen. Zum Vergleich: am 9. September 2009 waren es "nur" 100. Besonders angesagt waren Bezirke wie Nord, wo sich Paare außerhalb des Standesamtes trauen lassen konnten, beispielsweise im Planetarium.

Die Standesbeamten des Bezirks Mitte trauten im Phönixsaal des Rathauses. Eine Ausnahme, denn das ist sonst nur am ersten Freitag im Monat möglich. Natalie Miller, 31, und ihr Mann Simon, 29, hatten sich nicht explizit um das Datum bemüht. "Uns war es nur wichtig, im Rathaus zu heiraten. Wir haben schon viele Führungen mitgemacht und sind immer wieder begeistert von der Atmosphäre." Nach der standesamtlichen Trauung ging's in die russisch-orthodoxe Kirche im Karoviertel, dann zum Schlemmen ins Alsterhaus und zum Abschluss auf Punschfahrt mit dem Alsterdampfer. Und wie möchte das Paar das nächste Schnapszahl-Datum, den 12.12.12, verbringen? "Am Liebsten mit Kind oder Babybauch", sagt die Braut lachend. Kathrin Gallinger, 33, und Christian Piper, 36, wollten unbedingt am 11.11.11 heiraten. "Wir sind schon 14 Jahre zusammen, da wollten wir unsere Liebe mit einer Hochzeit an einem besonderen Datum krönen", sagen die Eltern von Florian, 5, und Fabian, 1. Ihr Rezept für eine gute Partnerschaft? "Zusammenhalt, bedingungslose Treue."

Mit dem 12. Dezember 2012 ist der Hype vorbei. "Dann haben wir 88 Jahre lang Ruhe vor Schnapszahlen", sagt eine Standesbeamtin aus Altona.