Das über 100 Jahre alte Bauwerk im Stadtteil Lohbrügge hat für 300.000 Euro einen neuen Besitzer gefunden. Und zwar auf kuriose Weise.

Hamburg. Der alte Lohbrügger Wasserturm ist 31 Meter hoch, steht auf dem Pfingstberg und ist das Wahrzeichen des Stadtteils. Nun hat das über 100 Jahre alte Bauwerk einen neuen Besitzer gefunden. Und zwar auf kuriose Weise. Denn der neue Eigentümer entschied sich nach einem Bericht der "Bergedorfer Zeitung" spontan, ohne den Kauf mit der Familie abgesprochen zu haben. Der neue Turmherr sei ein Bergedorfer Geschäftsmann aus dem dortigen Villenviertel, der anonym bleiben möchte und 300.000 Euro für den Turm zahlte, heißt es.

Seit 2009 hat der ehemalige Eigentümer Peter Schwalm versucht den leer stehenden Wasserturm zu verkaufen. Schwalm hatte den Turm 1994 für eine symbolische D-Mark (plus 36 000 Euro für das Grundstück) von der Stadt gekauft. Bedingung war eine Sanierung. Nun rätseln die Bergedorfer, was aus dem denkmalgeschützten alten Wasserturm wird, ob es wieder ein Restaurant geben oder ob der spontane Anonymus mit dem Büro seiner Firma einziehen könnte.

Dass der Turm ein Schnäppchen ist, bezweifeln viele. Bergedorfs Denkmal-Gutachter Geerd Dahms bezifferte den Wert des Turmes auf null Euro, die Investitionskosten dagegen auf mehr als eine Million. Auch der Zustand der Eisen- und Ziegel-Konstruktion sei nicht so toll.

Nach dem Bericht soll der Rost nagen, das Mauerwerk brüchig und ein schützendes Gerüst morsch sein. Auch das wunderschön gelegene Grundstück ist privat kaum nutzbar, denn dort dürfen nur Gebäude "zur Wassernutzung" errichtet werden. "Der neue Eigentümer könnte den Wasserwerken Konkurrenz machen", heißt es scherzhaft aus dem Bezirksamt.