Das Haus der alten Internationalen Schule am Holmbrook in Othmarschen ist maroder als bisher gedacht. Der Umzug ist für 2013 geplant.

Hamburg. Es ist schwer nachvollziehbar: Während an vielen Schulen der Raum so knapp ist, dass Container aufgestellt werden müssen, steht in Othmarschen ein Schulgebäude seit fast zwei Jahren leer. An einer Glastür klebt ein verblichener Zettel mit einer Handynummer - für Notfälle. Auf dem Schulhof sprießt das Grün aus dem Asphalt. Anfang 2010 war die Internationale Schule am Holmbrook ausgezogen. Neuer Nutzer soll die Elbschule, das Zentrum Hören und Kommunikation für Kinder mit Hörschädigungen, werden. Doch der Starttermin für den Umbau des Schulkomplexes wurde immer wieder verschoben. Jetzt scheint Bewegung in das Projekt zu kommen. Nach Angaben der Schulbehörde soll die Sanierung am heutigen Montag beginnen.

"Aktuell finden noch Ausschreibungen und Auftragsvergaben statt", sagt der Sprecher der Schulbehörde, Peter Albrecht, auf Anfrage. Die umfangreiche energetische Sanierung sei der wesentliche Grund für die Verzögerung gewesen. Zunächst war die Behörde davon ausgegangen, dass die ehemalige Privatschule nur an die besonderen raumakustischen Bedürfnisse der 230 Schüler mit zumeist schweren Hörbeeinträchtigungen angepasst werden müsste. Bei Untersuchungen der teilweise aus den 70er-Jahren stammenden Gebäude waren aber erhebliche Mängel zutage getreten. Die Schulbau Hamburg entschied sich zu einer Komplettsanierung. Zudem ist der Ausbau zur Ganztagsschule vorgesehen. "Uns geht es darum, die Schule in jeder Hinsicht zukunftssicher aufzustellen", so Albrecht. Sie solle weiter zur zentralen Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit Hörschädigungen ausgebaut werden. Damit ist auch das Investitionsvolumen kräftig gestiegen. Es liegt jetzt bei etwa 10 Millionen Euro.

"Wir sind froh, dass es endlich losgehen soll", sagt der Leiter der Elbschule, Johannes Eitner, dem Abendblatt. Seit mehr als zwanzig Monaten hat er inzwischen die Schlüssel für das neue Schulgebäude - und wurde immer wieder vertröstet. Derzeit ist seine Schule sehr beengt an zwei Standorten in St. Georg und Wandsbek untergebracht. Neben dem Unterricht von der Vorschule bis zur 10. Klasse werden 180 Schüler ambulant betreut, außerdem Frühförderung, Neugeborenen-Screenings und jährlich 1000 Hörprüfungen durchgeführt. Ursprünglich war der Umzug bereits für dieses Jahr vorgesehen, nach den Planungen der Behörde soll es im Juli 2013 so weit sein.