Räumung frühestens am Montag. Verkehrschaos bei der Demo?

Wilhelmsburg. Der Bezirk Mitte wird den Bauwagenplatz Zomia, der ab heute per Verfügung geräumt werden könnte, vorerst nicht auflösen. Dies gilt allerdings nur, bis das Oberverwaltungsgericht (OVG) eine entsprechende Entscheidung bestätigt hat, hieß es gestern aus dem Bezirk. Eine OVG-Sprecherin sagte, mit einer Entscheidung zu diesem Punkt sei in der kommenden Woche zu rechnen. Die Großdemo am Sonnabend in der City wird gleichwohl stattfinden. Die Polizei rechnet mit starken Verkehrsbehinderungen - auch, weil die Demo nach dem Heimspiel des FC St. Pauli und zur Startzeit des Winterdoms beginnt.

Mit einer Klage hatten die Anwälte der 15 Zomia-Bewohner versucht, den Sofortvollzug zu stoppen. Nachdem zunächst mit einer Entscheidung noch am Freitag gerechnet wurde, wird diese nun voraussichtlich Anfang kommender Woche verkündet. Nach der Gerichtsentscheidung stünde es dem Bezirk frei, sofort räumen zu lassen.

Eine mögliche Lösung des Problems bahnt sich unterdessen im Bezirk Altona an. Die dortige rot-grüne Koalition lässt durch das Bezirksamt nach freien Plätzen suchen, auf die die Bauwagen gezogen werden könnten. "Der Wagenplatz Zomia ist in Altona willkommen. Die Mehrheitsfraktionen in der Bezirksversammlung Altona erklären ihre Unterstützung für eine Genehmigung des Wagenplatzes in unserem Bezirk", sagt Thomas Adrian, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion Altona. Das Bezirksamt Altona überprüft seit gestern mehrere Flächen auf ihre Wagenplatz-Tauglichkeit.

"Inwieweit die Suche erfolgreich ist, können wir aktuell noch nicht absehen. Auch nicht, ob die Bauwagenbewohner ein entsprechendes Angebot von uns annehmen würden", sagt Nils Fischer, Sprecher des Bezirksamts.

Es habe schon zwei Fälle gegeben, in denen Bauwagenplätze aus anderen Bezirken nach Altona verlegt wurden. Dabei handele es sich aber um andere Vorstellungen der Lebensweise, und diese seien mit dem Konzept von Zomia nicht zu vergleichen. Laut Fischer kommen auch Flächen für das Angebot infrage, die bereits anders "verplant" sind. Hier soll geprüft werden, ob sie anders zu nutzen wären.