Seit Jahren wirbt das Hamburger Unternehmen SkySails für die Ausrüstung von Handelsschiffen mit Hilfssegeln. Einige wenige Frachter und ein Fischkutter fahren bereits mit diesen speziellen Lenkdrachen, zu Testzwecken und auch im kommerziellen Betrieb. Auf breiter Front setzt sich die Idee, den Wind mit moderner Technik einzufangen, bislang allerdings nicht durch. Speziell die Containerschifffahrt, die auf schnellen Linienverbindungen basiert, ist dafür wegen der unsteten Windverhältnisse auf den Routen schlecht geeignet.

Dennoch setzt SkySails ein wichtiges Signal. Die Schifffahrt hat bei der ökologischen Modernisierung ihrer Antriebe etwas nachzuholen. Die Grenzwerte für die Abgase von Großschiffen werden in den kommenden Jahren weiter verschärft, vor allem für die Fahrt in Küstenregionen oder auch auf der relativ kleinen Ostsee. Nach wie vor aber sind Frachter oder Tanker mit ihren riesigen Dieselmaschinen schwimmende Müllverbrennungsanlagen. Das gilt speziell dann, wenn sie mit sogenanntem "Bunker-C-Öl" angetrieben werden. Es ist das Abfallprodukt, das in Raffinerien anfällt und anders kaum verwertet werden kann.

Die Handelsschifffahrt stand jahrzehntelang nicht im Fokus der Umweltpolitik. Es ist gut, dass sich dies nun ändert. Auch die Sportschifffahrt gibt kein gutes Beispiel ab. Größere Motoryachten verbrauchen bei schneller Fahrt mitunter mehrere Hundert Liter Sprit in der Stunde. Mit dem guten und naturnahen Image dieses Freizeitvergnügens verträgt sich das nicht. Auch hier liegt viel Potenzial für Tüftler mit Ökoantrieb.