Für den Hamburger Hafen wird 2012 ein entscheidendes Jahr. Es wird darum gehen, den Hafen gegen mögliche Auswirkungen der Euro-Krise wetterfest zu machen und sich zudem der neuen Konkurrenz aus Wilhelmshaven zu stellen. Denn im August nimmt Eurogate die ersten beiden Liegeplätze in dem Tiefwasserhafen in Betrieb. Damit werden im Spätsommer alle Spekulationen über den Einfluss des neuen Terminals auf Hamburg zu Makulatur. Denn es wird sich rasch zeigen, ob die Containerriesen weiter unverändert die Elbe passieren oder nach und nach an den Jadebusen abgezogen werden. Hamburg hätte in jedem Fall bessere Karten, wenn zu diesem Zeitpunkt die Elbe bereits ausgebaggert wäre. Denn die Reedereien werden ihre Linien nur dann unverändert lassen, wenn sie sicher sind, dass sie auch mit mehr Ladung, also größeren Tiefgängen, die Hansestadt anlaufen können.

Es wird nun darauf ankommen, mit den Naturschutzorganisationen rasch einen Kompromiss für die letzte Elbvertiefung zu finden. Das wäre der beste Weg, weil nur so ein zeitaufwendiger Rechtsstreit verhindert werden könnte. Damit aber nicht genug. Es gilt auch, die Verbindungen des Hafens zu den Kunden im europäischen Hinterland auszubauen. Gerade mit der Möglichkeit, rasch Container per Eisenbahn zu befördern, können Häfen heute punkten. Eurogate und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sind hier - wie das neue HHLA-Terminal in Posen zeigt - auf dem richtigen Weg. Und der Transport von Containern per Eisenbahn dürfte selbst Umweltschützern gefallen.