Ein Kommentar von Matthias Gretzschel

Wie steht es um die Zukunft der Stiftung Historische Museen Hamburg? Da das zurzeit noch nicht einmal die Kultursenatorin wissen dürfte, ist es weiß Gott keine dankbare Aufgabe, ausgerechnet darüber öffentlich zu sprechen. Lisa Kosok, die Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte, hat es jetzt trotzdem versucht. Auf Einladung des Vereins für Hamburgische Geschichte sprach sie im gut gefüllten Vortragssaal der Staatsbibliothek allerdings weniger über die Zukunft, sondern erst einmal über Vergangenheit, nämlich darüber, wie aus Hamburgs staatlichen Museen Stiftungen wurden.

Das geriet zum Lehrstück über eine an sich gute Idee, die leider in einer Sackgasse steckt, aus der keiner einen Ausweg zu wissen scheint. Auch Lisa Kosok konnte damit nicht dienen. Doch legte sie ziemlich glaubhaft dar, was kein Politiker gern hören möchte: Mit den 11,5 Millionen Euro, die die Stadt für die zehn Häuser der Stiftung Historische Museen ausgibt, lassen sich bestenfalls drei große Häuser so betreiben, wie es in der zweitgrößten deutschen Stadt angemessen wäre.

Bleibt die Frage, was die Stadt von ihren historischen Museen erwartet: Bundesliga oder Kreisklasse? Wenn es in Hamburgs Museumsszene nicht bald einen wirklichen Neuanfang gibt, wird es ohnehin zu spät sein. Schon jetzt blickt man aus Berlin, Frankfurt oder Dresden sprachlos auf das Hamburger Trauerspiel. Das sollte auch die Kultursenatorin wissen.