Hamburg. Auch zwei Tage nach dem Zeugenaufruf sind noch keine Hinweise zum Auffinden des toten Babys, das aus der Asklepios-Klinik Altona gestohlen wurde, bei der Polizei eingegangen. Trotz der Tragödie versuchen die Eltern des Jungen tapfer zu sein. "Wir warten jede Minute darauf, dass das Telefon klingelt und uns jemand mitteilt: ,Wir wissen, wo Ihr Kind ist'", sagt die Mutter, die einen Tag vor dem Kaiserschnitt-Termin ihr totes Baby zur Welt bringen musste. Ein Klinikmitarbeiter hatte den Behälter mit dem Säugling anschließend auf dem Weg zur Pathologie entgegen den Vorschriften in einem Regal abgestellt. Drei Tage später wurde das Fehlen der Babyleiche entdeckt.

"Einen Leichnam zu transportieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe", sagt Oliver Tolmein, der Anwalt der Eltern. "Ich bin mir unsicher, ob es gerechtfertigt war, dem Mitarbeiter dieses hohe Maß an Verantwortung zu übertragen." In erster Linie ginge es jetzt aber darum, dass das tote Baby zurückkomme und nicht darum, gegen die Klinik vorzugehen.

Auch für die Eltern, deren toter Sohn nicht das erste Kind ist, muss das Leben weitergehen. "Es kann nicht zum Stillstand kommen", so der Vater. "Wir sprechen viel mit Freunden, müssen einkaufen gehen, uns um die Schule kümmern." Hinweise zum Baby an die Polizei: Telefon 428 65 67 89.