Eine Manöverkritik von Alexander Josefowicz

"Wir. Dienen. Deutschland." Der neue Slogan der Bundeswehr ist an Satzzeichen kaum zu überbieten. Drei Wörter, drei Punkte. Und dazu gibt es nicht nur eine ebenso brandneue Internet-Präsenz, sondern auch knapp drei Minuten Video, die das noch viel neuere Selbstverständnis der zur Freiwilligenarmee gewandelten Vaterlandsverteidiger in Bild und Ton illustrieren soll.

Wenn man sich den Schmonzes angeschaut hat, weiß man zwar immer noch nicht, warum Deutschland am Hindukusch verteidigt wird. Aber man bekommt Mitleid mit den Strategen der Hardthöhe, die in ihrer Erbauungsvideothek anscheinend bloß zwischen "Top Gun" und "Fluch der Karibik" wählen konnten. Denn die Bilder könnten auch direkt aus dem Hurrapatriotismus-Epos der 80er-Jahre stammen (auch wenn man aus Fairnessgründen anerkennen muss, dass im Bundes-Video im Gegensatz zur Hollywood-finanzierten Variante in Spielfilmlänge nicht nur Flugzeuge, sondern auch Panzer, Schiffe und anderes Gerät eine Rolle spielen), die Musik ist eher schlecht als recht vom Soundtrack der Disney-Piraten abgekupfert. Dazu fliegen ab und zu einige schmissige Durchhalteparolen durch das Bild: "Deutschland ist frei und sicher." - "Wir sind ein Team." - "Dienen verdient Anerkennung."

Zumindest den Duktus des durchschnittlichen Bundeswehr-Ausbilders haben die Damen und Herren gut hinbekommen: Einfache. Kurze. Sätze.