Eine Bürgerinitiative ringt der IBA Erhalt einer Grünfläche ab. Zugeständnisse werten die “Parkretter“ als Etappensieg - nicht als Entwarnung.

Hamburg. Die "Parkretter" nennt sich eine Initiative, die in Wilhelmsburg erfolgreich gegen ein IBA-Projekt protestiert hat. Die Pläne der Bauausstellung sahen vor, im Zuge der Spreehafenöffnung auf einem bislang begrünten Damm entlang des Ernst-August-Kanals eine 40 Meter breite Betontreppe zu errichten. Der Damm, auf dem die Hafenrandstraße verläuft und in einer Linkskurve den Kanal überquert, ist Teil einer Grünanlage am Nordende der Veringstraße, gelegen zwischen Wohnbebauung und Kanal. "Es ist der einzige Park, der uns Anwohnern im Norden Wilhelmsburgs zur Verfügung steht, und muss daher unbedingt in seiner Vielfalt und Natürlichkeit erhalten bleiben", sagt Parkretterin Sigrun Clausen.

Sie und ihre rund 25 Mitstreiter sind froh, dass die IBA ihre Proteste ernst zu nehmen scheint. Die Betontreppe soll jetzt weitaus schmaler ausfallen. Außerdem sind laut IBA weitere Pläne vom Tisch, gegen die sie sich gewehrt hatten. Dazu gehört die Einrichtung einer breiten Sichtachse zwischen Stübenplatz und Betontreppe, der zwei Teiche und viele Sträucher zum Opfer gefallen wären, und ein Barkassenanleger, dem ein Schilfgürtel hätte weichen müssen.

Uli Hellweg: "Wilhelmsburg ist meine Baustelle"

IBA baut Wasserhäuser für Wilhelmsburg

Die Zugeständnisse der IBA werten die Parkretter als Etappensieg, aber noch nicht als Entwarnung. Denn neben dem Erhalt des Grüns setzt sich die Initiative auch für einen alternativen Übergang über die stark von Lkw befahrene Hafenrandstraße ein. Bislang gibt es hier eine Fußgängerampel, die aber hinter einer Kurve liegt und immer wieder von Autofahrern übersehen wird. Ist der Spreehafen ab 2013 geöffnet, wird dieser Übergang von vielen genutzt. Dafür ist er zu gefährlich, finden die Parkretter. Ihr Vorschlag: Ein Weg für Fußgänger und Fahrradfahrer soll vom Park aus unter der Brücke hindurch und dann seitlich an ihr entlang über den Kanal führen.