Ein Kommentar von Matthias Gretzschel

In Washington gab es am Wochenende Proteste gegen eine Waffenschau im berühmten Nationalen Luft- und Raumfahrtmuseum.

Gehören Waffen ins Museum? Die Antwort ist ein klares Ja. Museen sind Teil unseres historischen Gedächtnisses, daher gehört es zu den Aufgaben vor allem von Geschichtsmuseen, auch an Krieg und Gewalt zu erinnern. In diesem Zusammenhang sind Waffen wichtige und unverzichtbare Exponate. Allerdings kommt darauf an, wie Waffen in Museen gezeigt und erläutert werden. Allzu oft haben vor allem Technikmuseen in der Vergangenheit auf die Faszination von Waffen gesetzt, ohne deren jeweilige militärische, soziale und machterhaltende Funktion und die tödlichen Konsequenzen ihre Einsatzes angemessen darzustellen.

Am nächsten Sonnabend eröffnet die Bundeswehr in Dresden ein Museum, in dem es ausschließlich um Krieg und Gewalt gehen wird. Bereits im Vorfeld haben die Ausstellungsmacher aber erklärt, dass sie das neu gestaltete Militärhistorische Museum nicht als Waffenschau, sondern als "Forum für den Diskurs über die Rolle von Krieg und Militär in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" verstehen. Ein Militärhistorisches Museum, das zum Nachdenken über Krieg und Frieden anregt, ist nicht nur legitim, sondern dringend notwendig. Hoffen wir also, dass das Leitmuseum der Bundeswehr diesen hohen Anspruch tatsächlich einlösen kann.