Ich habe noch einmal nachgedacht und bin in mich gegangen. Als Erstes stellte ich fest: Huch, hier warst du ja schon lange nicht mehr, also in dir. Dann traf ich einen Gedanken und verfolgte ihn, doch er war schneller als ich. Er war einfach nicht zu fassen und verschwand in der Versenkung.

Schemenhaft erkannte ich nur drei gepunktete Buchstaben: F.D.P.! Mir wird wechselnd blau und gelb vor Augen, und immer wieder taucht dieser Rösler auf. Er sieht für mich aus, als würde er Werbung für Duftbäume machen.

Rösler, ein Polit-Albino, völlig farblos. Und dann reist er auch noch auf Staatskosten ausgerechnet nach Griechenland! Das Geld hätte man gut für den Rettungsschirm sparen können, denn: Pleite trifft Pleite. Was will der da? Den Griechen erzählen, wie es noch schneller bergab geht? Leere Hände treffen leere Kassen. Er hat aber einen Tipp für die Griechen im Gepäck: "Hey Leute, ihr habt doch so viel schöne Sonne, macht doch in Solarenergie!" Hä? Wie jetzt? Griechenland überdachen? Auf so eine Idee kann man nur kommen, wenn man einen kompletten Dachschaden hat.

Rösler hat auch einen immer wiederkehrenden Albtraum: Stell dir vor, du machst eine Facebook-Party, und keiner geht hin. Warum auch, so einen Langweiler will doch keiner um sich haben. Da gefällt mir Pofalla, (der, "der deine Fresse nicht mehr sehen kann"), deutlich besser.

Allerdings ist das schon komisch, immer wenn ich ihn sehe, denke ich genau dasselbe. Aber Pofalla denkt nicht, er spricht es aus. Das finde ich toll, endlich einmal ein Politiker, der auch sagt, was er nicht denkt. Kommt ja nicht so häufig vor. Reden ist Silber, denken ist Luxus. Mehr davon! Einen, der seinen Mund auch nicht halten kann, haben wir in unserer Mitte, also in Hamburg-Mitte. Wie heißt es so schön: Wer schreibt, der bleibt. Doch nicht jeder, der lange schreibt, bleibt auch lange. Es sei denn, er nennt sich auch gleich so: Schreiber, Markus Schreiber. Schreibt, bis er Bezirksamtsleiter wird, der selbst gekürte "König von Mitte-Erde".

Der Herr der Augenringe. Er redet gern und viel, legt anderen Steine in den Weg (am liebsten Obdachlosen), errichtet Gitter, baut Zäune, lässt Tore verschweißen. Vielleicht sagt ihm einmal einer: Wer kein Obdach hat, kann dennoch ein Zuhause haben! Vorerst ist dieser Unheilbringer zwar gestoppt, aber ich finde, man sollte ihn trotzdem komplett abschreiben. Da kennt er sich ja wahrscheinlich auch gut mit aus, das hat er früher in der Schule sicher selber getan. Wenn unser "Olaf der Erste" Hamburg auch in Zukunft regieren will, sollte er in Sachen Schreiber zum Rotstift greifen!

Und dann, wenn er abgeschrieben ist, der Schreiber, dann wird ihn keiner vermissen. Ab durch die Mitte. Und sonst so? Ach ja, erst im "ZDF-Vorabend-Pharma-Fernsehprogramm", dann auch noch in einer "Health-Boutique" (vormals Apotheke), erfahre ich den "Rat für den Herrn": "nicht mehr müssen müssen!" Hä? Was heißt denn hier "müssen müssen"?

Mal wieder "wollen wollen" würde ich sagen! Dann aber auch "dürfen dürfen". Vor allem aber erst einmal "können können". Na bitte, geht doch.

Nils Loenicker ist Kabarettist und Mitinhaber von Alma Hoppes Lustspielhaus. Sein satirischer Wochenausblick erscheint jeden Montag.