Ein Kommentar von Matthias Gretzschel

Verkorkst ist verkorkst, und ein gutes Ende nicht in Sicht: Die 2008 ohne große Weitsicht zusammengeschusterte Stiftung Historische Museen Hamburg ist schon seit Jahren Objekt politischer Notoperationen. Doch was sich jetzt vollzieht, lässt sich nur noch mit Kopfschütteln quittieren. Da ist Hamburgs neue Kultursenatorin erst vor Monaten mit dem erklärten Ziel angetreten, die Dauerkrise zu lösen - und agiert neuerdings so unglücklich wie undurchschaubar. Heute vor einer Woche bekennt sie sich noch zur Viererstiftung aus Hamburgmuseum, Altonaer Museum, Helms-Museum und Museum der Arbeit - nur zwei Tage später findet sie den SPD-Antrag gut, das Helms-Museum herauszulösen. Dass Kirsten Baumann diesen Zickzackkurs nicht nachvollziehen kann und nun den Stiftungsvorsitz abgibt, wird ihr niemand ernsthaft verübeln.

Ein Viererverbund unter der kompetenten Führung eines starken Generaldirektors ist ebenso denkbar wie eine Wiederbelebung der vier einzelnen Stiftungen. Es gibt gute Gründe für die Beibehaltung wie für die Auflösung der Stiftung, nur sollten sie klar benannt, offen diskutiert - und dann sollte klar entschieden werden.

Was sich jetzt vollzieht, ist dagegen schlechter Stil, der einmal mehr dafür sorgt, dass Hamburgs Museen nicht mit Ausstellungen, sondern mit Querelen Schlagzeilen machen.