Als die Eltern von Wolfgang Schubert einen Kleingarten pachteten, war der damals 15-Jährige alles andere als begeistert. "Niemals Kleingarten", habe er sich damals gesagt. Mit Abscheu erinnert sich der heute 61-Jährige noch an die lästige Pflicht des Rasenkantenschneidens.

Längst hat er nicht nur selbst eine Parzelle, er ist sogar Vorsitzender seines Kleingartenvereins in Groß Borstel. Jetzt kämpft er um den Erhalt der grünen Oasen. Der Bezirk Nord will auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs 750 Wohnungen bauen.

Seit 1999 hegt und pflegt der Lehrer mit seiner Frau Isolde die eigene Scholle. Damals sei sie die treibende Kraft gewesen, sagt Schubert, richtig gewehrt habe er sich aber auch nicht: "Wir hatten eine Etagenwohnung - und auch noch ohne Balkon."

Inzwischen ist die Parzelle 1165 sein zweites Zuhause. Wichtiger als das selbst gezogene Obst und Gemüse ist dem Vater zweier erwachsener Kinder das soziale Miteinander im Verein. "Da kommt man mit unheimlich interessanten Menschen zusammen, die würde man sonst nie kennenlernen."