Der Leichtathletik-Verband reagiert auf die sinkenden Teilnehmerzahlen. Es sollen auch mehr Zuschauer angelockt werden.

Hamburg. Der Haspa Marathon Hamburg soll in Zukunft stärker auf den Breitensport fokussiert werden. Damit reagieren die Veranstalter des am 29. April 2012 zum 27. Mal stattfindenden Lauf-Events auf die stark sinkenden Teilnehmerzahlen. "Der Marathon hat bei der laufenden Bevölkerung zuletzt nicht mehr so großen Anklang gefunden", räumte Wolfgang Müller-Kallweit, Präsident des Hamburger Leichtathletik-Verbandes (HLV) ein. "Deshalb haben wir neue Strukturen gebildet. Wir wollen uns in der Breite aufstellen und damit die Spitze erreichen."

Beim diesjährigen Haspa Marathon gingen lediglich 12 281 Läufer an den Start - 4185 weniger, als sich angemeldet hatten. Es war die schlechteste Beteiligung seit 1998 an Hamburgs größter Laufveranstaltung. Damals starteten rund 11 000 Läufer, 2010 immerhin noch 15 174.

Um die Attraktivität des Marathons zu steigern und auch Teilnehmer aus anderen deutschen Städten zu begeistern, wurden einige Neuerungen initiiert: Erstmals wird es einen Staffelwettbewerb geben, bei dem je vier Läufer Teilabschnitte der Marathonstrecke absolvieren. Zudem können am Sonnabend (28. April) neben Kindern und Jugendlichen erstmals auch Erwachsene beim sogenannten Zehntel mitlaufen und rund 4,2 Kilometer zurücklegen. Mitglieder eines Hamburger Sportvereins, Polizisten und Betriebssportler, die am Marathon teilnehmen wollen, erhalten außerdem einen Rabatt in Höhe von 10 Euro, wenn sie sich bis zum 31. Dezember 2011 anmelden. Die Streckenführung wird indes beibehalten. Lediglich der Start- und Zielbereich könnte von der Reeperbahn in Richtung Messehallen verlegt werden, da der Frühjahrsdom erst kurz vor zuvor endet und die Aufräumarbeiten wahrscheinlich andauern werden.

Für mehr Zuschauer an den Straßen sollen zudem einige Topathleten sorgen. Das Budget für die Spitzenläufer ist im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt worden und beträgt vorläufig rund 300 000 Euro. "Wir hoffen, so ein oder zwei deutsche Stars verpflichten zu können", sagt Frank Thaleiser, Geschäftsführer des HLV. Die höchstwahrscheinlich integrierten deutschen Meisterschaften könnten das Interesse deutscher Profi-Starter abermals steigern. "Ich rechne zwar damit, dass die Meisterschaften wieder in Hamburg stattfinden werden, aber die Gespräche sind noch ergebnisoffen", betonte Müller-Kallweit.

Vermarktung und Organisation des Marathons wurden ebenfalls neu gegliedert. Als Veranstalter fungiert künftig die Marathon Hamburg Veranstaltungs-GmbH. "Wir hoffen, 2016 oder 2020 vielleicht einen Olympia-Teilnehmer aus Hamburg stellen zu können", sagt Müller-Kallweit, "das ist ein großes Ziel für die Zukunft."