Wenn es um die Absicherung der Spareinlagen geht, trumpfen die privaten Banken gerne mit hohen Summen auf. Im Falle einer Pleite haben sie bisher dreistellige Millionenbeträge oder gar einstellige Milliardenbeträge pro Kunde als Entschädigung in Aussicht gestellt. Das sind utopisch hohe Summen, die von Sparern insbesondere in der Bankenkrise kritisch hinterfragt werden. Zu Recht.

Jetzt hat auch der Bundesverband deutscher Banken erkannt, dass diese Haftungsversprechen nicht mehr realistisch und bezahlbar sind. Schrittweise wird die Haftungsgrenze bis zum Jahr 2025 abgesenkt.

Allerdings sollten sich Anleger auch von den neuen, niedrigeren Zusagen nicht zu viel versprechen. Da nicht ersichtlich ist, wie gut der Einlagensicherungsfonds finanziell ausgestattet ist, bleiben auch die niedrigeren Sicherungsgrenzen ein vages und zudem nicht einklagbares Versprechen.

Nachdem der Fonds bereits für die Bankeinlagen der zusammengebrochenen Lehman Brothers Bank in Deutschland aufkommen musste, dürfte seine finanzielle Potenz sogar eher schwach sein. Auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken müssen darüber nachdenken, ob sie dauerhaft ihren Kunden sogar eine vom Betrag her unbegrenzte Haftung im Fall einer Insolvenz versprechen können.

Sparer sind deshalb gut beraten, wenn sie darauf vertrauen, was ihnen die Gesetzgeber in Europa garantieren. Pro Kunde erhält jeder bis zu 100 000 Euro Entschädigung seiner Einlagen. Wer mehr besitzt und künftig auf Nummer sicher gehen will, sollte deshalb sein Geld möglichst bei mehreren Instituten anlegen.