Das Abendblatt präsentiert seine “Hamburger Lieblingsdinge“ - von der Buchstütze bis zur Bettwäsche

Neustadt. Sie heißen Paul, Scotty oder Olga. Sind mal knallgrün und mal metallgrau. Selten verliebt man sich in sie auf den ersten Blick. Aber wer sie einmal in der Hand gehalten hat, möchte sie nicht wieder hergeben. "Paul", die Kochbuchstütze, bewahrt Bücher vor Saucen-Spritzern, "Scotty" hält den Küchenschwamm bereit, und "Olga" ist das Postfach für zu Hause - ideal für Wohngemeinschaften.

"Unsere Produkte sind in erster Linie funktional", sagt Interieurdesignerin Tomke Biallas, die zusammen mit Grisella Kreiterling das Label Nordprodukt bildet. "Mit Dekor haben wir beide nicht viel am Hut." Verspielte oder gar liebliche Muster und Formen sucht man vergebens in ihrem Sortiment. Ihre Inspiration sind "Dinge, die wir selbst gern hätten, einfache Lösungen, die schwer zu finden sind". Hingegen hätten Sie keine Lust, Dinge zu entwickeln, die es bereits gibt.

Auch zu den "Hamburger Lieblingsdingen" des Abendblatts haben die Kreativen aus der Neustadt ein innovatives Produkt beigesteuert: "Hanno", ein mehrfach gekantetes Blech, ist sowohl Buchstütze als auch Getränkehalter und ganz einfach am Bettrahmen zu befestigen (vorausgesetzt, er ist nicht breiter als 30 Millimeter). In regelmäßigen Abständen bietet das Abendblatt seinen Lesern eine Produktwelt mit Hamburg-Bezug an, darunter das "Stadtlicht", ein Teelicht vor Hamburg-Kulisse, Bettwäsche mit Stadtwappen oder die Teebeutel "Moin Moin". Das Highlight ist der "Schatz des Monats". Neben "Hanno" sind in dieser Rubrik bereits der Wäschesack "Verankert in Hamburg" von "Maegde und Knechte" und die Wickelbuchhülle "Lesestoff" von der Hamburger Manufaktur Frohstoff erschienen. "Ich freue mich sehr über die Kooperation des Abendblatts mit der Initiative hamburgunddesign für den ,Schatz des Monats'. Für diese Aktion wählen wir gemeinsam gut gestaltete Produkte unterschiedlicher Hamburger Designer aus, die auf diese Weise zu Botschaftern für die fantasievolle und erfolgreiche Designszene Hamburgs werden", sagt Babette Peters, Direktorin der Initiative hamburgunddesign.

Tomke Biallas und Grisella Kreiterling, beide Jahrgang 1971, lernten sich in den 90er-Jahren an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg kennen, wo beide Industrial Design studierten. "Schon damals merkten wir, dass wir gut harmonieren", sagt Grisella Kreiterling. Nach dem Diplom gingen beide zunächst getrennte Wege, verloren sich aber nicht aus den Augen.

Ihre gemeinsame Vorliebe für Schürzen führte 2003 zur ersten erfolgreichen Zusammenarbeit: Der Schürzengürtel, an dem ein Küchenhandtuch eingeklemmt werden kann, wurde von der "Pension für Produkte" vom Fleck weg verkauft. Ebenso das schlichte Schüsselbrett von 2005, das wenig später den DesignPlusPreis gewann. 2007 wurde Nordprodukt gegründet, und viele weitere Auszeichnungen kamen hinzu. Jüngster Coup ist der Elternhandschuh "MamaMia": ein Fäustling mit einer eingenähten Lasche für die kleine Kinderhand.

Im Moment ist Nordprodukt ein Zwei-Frauen-Unternehmen. "Wir kümmern uns um alles, vom Entwurf über den Vertrieb bis zur Buchhaltung", sagt Grisella Kreiterling, die auch die Produkte fotografiert. "Da bleibt so manche Idee aus Zeitgründen auf der Strecke." Für die Zukunft wünschen sich die Designerinnen, dass sie sich ganz auf die kreative Arbeit konzentrieren können - damit noch mehr "Hannos", "Scottys" und "Olgas" entstehen können.

Weitere Informationen und alle Hamburger Lieblingsdinge gibt es unter www.abendblatt.de/shop . Weitere Bestellmöglichkeiten: Tel. 040/34 72 65 66 oder per Post an Brieffach 21 81 21 81, 20350 Hamburg.