In Waltershof rammte ein Frachter das Heck eines Containerschiffes. An Bord des Frachters befand sich zum Kollisionszeitpunkt Gefahrgut.

Waltershof. Der Schaden ist beträchtlich, nun ist auch die Ursache geklärt: Vor einem Anleger im Waltershofer Hafen sind am Montagnachmittag bei bester Sicht zwei Frachtschiffe kollidiert. Eines der beteiligten Schiffe drohte zeitweilig zu sinken. Die Feuerwehr stabilisierte den Havaristen, verhinderte damit Schlimmeres. Ursache für den Unfall ist vermutlich ein technischer Defekt. Der Verstellpropeller des Frachters "Charlotta“ war nach ersten Ermittlungen der Wasserschutzpolizei nicht in Ordnung, gab die Polizei am Dienstag bekannt. Weitere Untersuchungen werden noch durchgeführt. Die 168 Meter lange "Charlotta" war am Predöhlkai auf das Containerschiff "Hanse Confidence" aufgelaufen. Mittlerweile wurde die "Hanse Confidence“ zur Norderwerft geschleppt.

Die unter luxemburgischer Flagge fahrende MS "Charlotta" hatte ein Loch in die Außenwand der unter der Flagge von Antigua und Barbuda registrierten "Hanse Confidence" gerissen, durch das Wasser in das Heck des Schiffes drang. "Das Schiff neigte sich zeitweise nach hinten, deshalb gab es Grund zur Befürchtung, dass das Schiff sinken könnte", sagte Polizeisprecher Holger Vehren. Taucher gingen ins Wasser, die Feuerwehr begann, das Wasser aus dem Schiffsrumpf zu pumpen, während zeitgleich die geladenen Container von Bord gehievt wurden. "Die Gefahr ist so gut wie gebannt", sagte Vehren später. Menschen seien nicht in Gefahr gewesen. Der Containerfrachter sei allerdings schwer beschädigt worden. Hinweise auf eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit lägen nicht vor.

Eine weitere Gefahr: An Bord der MS "Charlotte" befand sich zum Kollisionszeitpunkt Gefahrgut, das im Falle eines Auslaufens schwere Umweltschäden verursacht hätte. Auch dies konnte die Feuerwehr zum Glück verhindern. Die Feuerwehr habe ein Lecksiegel an dem havarierten Frachter angebracht und pumpe eingedrungenes Wasser ab, sagte ein Sprecher. Taucher würden dann das Leck zu schließen versuchen.

Die Ermittlungsgruppe Schiffsunfall der Polizei hat die Ermittlungen am Kollisionsort übernommen. Die erfahrenen Beamten haben Radaraufzeichnungen und relevante Unterlagen gesichert und die Kapitäne zu einer ersten Befragung zu sich gebeten. Beide Schiffe müssen zunächst in Hamburg repariert werden. Hinweise auf Alkohol gab es bei keinem der beiden Kapitäne. Der Schiffsverkehr auf der Elbe war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt. Allerdings sind Anlegeplätze am Kai blockiert.