Sie mag die Bühne. In fremde Rollen zu schlüpfen, Gedanken und Gefühle zu transportieren und mitzureißen. Und sie mag es mitzureden, andere Meinungen zu hören und eigene einzubringen. Und so ist für Leonie Landa das Hamburger Rathaus der perfekte Ort, um Talent und Engagement miteinander zu verbinden. Die 16 Jahre alte Schülerin vom Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium ist eine von 121 Jugendlichen, die in dieser Woche bei "Jugend im Parlament" debattieren.

Große Auftritte ist die dunkelblonde Schülerin mit den grünbraunen Augen gewohnt. Sie hat Filme gedreht wie "Notruf Hafenkante" und "Da kommt Kalle" oder auf der Bühne des Theaterschiffs "Zeppelin" die Rolle der Barblin in Max Frischs Stück "Andorra" gespielt. Auf der Bühne, da fühlt sich die Schülerin seit ihrem achten Lebensjahr zu Hause. Und hier will sie nach ihrem Abitur 2013 bleiben. Ziel ist eine Ausbildung an der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin.

Doch vorerst muss sie sich mit der Rolle der Vizepräsidentin im Hamburger Jugendparlament zufriedengeben, das derzeit tagt. "Mir liegt das Thema Integration am Herzen", sagt sie. "Und dass wir von der Atomenergie wegkommen." Dafür ist sie auf die Straße gegangen, hat sich in die Menschenkette von Krümmel bis nach Brunsbüttel eingereiht. Sie wollte etwas tun, anstatt nur zu meckern.