Das Hamburger Abendblatt schenkt der Stadt einen Spielplatz mit Wippe, Seil und Karussells. 50 Kindergartenkinder testeten sie nun.

Rotherbaum. 50 Kindergartenkinder, ebenso viele Luftballons und vier Spielgeräte sorgen für den schönsten Lärm der Welt: das Lachen ausgelassener Klein-Hamburger. Inmitten des bunten Durcheinanders stehen am Freitag im Schein der Herbstsonne der Eimsbüttler Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) und Renate Schneider vom Abendblatt-Verein "Kinder helfen Kindern". Die beiden stellen öffentlich ein Projekt vor, das das Hamburger Abendblatt und der Bezirk gemeinsam ausgearbeitet haben. Nun geben sie die vier neuen Spielgeräte direkt an der Alster auf Höhe der Milchstraße zum Tollen und Toben frei. "Das ist ein Geschenk von uns an Hamburg zum Weltkindertag am 20. September", sagt Renate Schneider. Da das Wochenende vor der Tür steht, das vielen Familien gemeinsame Zeit schenkt, wurden die Spielgeräte schon jetzt freigegeben.

Die erste Idee zu dem Projekt gab es bereits im Frühjahr. "Wir brauchen einen Spielplatz am Westufer der Alster", sagte Schneider damals in einem bestimmenden Ton in der 11-Uhr-Konferenz des Abendblatts. Im Notfall müsse sie sich eben höchstpersönlich darum kümmern. Die Chefs nickten, und Renate Schneider legte los. Wegen unterschiedlicher Richtlinien wie des Grünflächenkonzepts für das Alstervorland wurden aus dem Spielplatz bald "Wege begleitende Spielgeräte". Und so sind es nun eine Wippe, ein Balancierseil und zwei karussellartige Geräte, die von Kindern der Tagesheime Koppel und St. Michaelis ausprobiert und für gut gefunden werden. Die Gruppen sind extra für die Eröffnung an die Alster gekommen.

"Ich finde besonders gut, dass hier auch so viel Platz zum Rumrennen ist", sagt die fünfjährige Amelie. "Außerdem sind das Wasser und die Enten in der Nähe." Am besten gefalle ihr das Balancierseil. "Aber ich schaffe es noch nicht ohne Absteigen zwischendurch", sagt sie und läuft davon, um erneut die Herausforderung mit dem Gleichgewicht aufzunehmen.

Renate Schneider ist zufrieden mit dem 22 000 Euro teuren, von "Kinder helfen Kindern" gesponserten Ensemble. "Die Kinder nehmen das Angebot ganz toll an", sagt sie. "Es ist wunderbar zu sehen, mit welch einer Freude die Kleinen die Geräte für sich entdeckt haben und dort rumtoben." Gerade in Zeiten, in denen Bewegungslosigkeit und Übergewicht schon bei Kleinkindern verbreitet seien, freue sie sich, so begeisterte Kinder zu beobachten. Besonders die Wippe und das Balancierseil findet Schneider gut. "Damit schulen die Kinder gleich noch ihren Gleichgewichtssinn", sagt sie.

Mit der kleinen Einweihungsfeier gehen die Spielgeräte in den Besitz des Bezirks Eimsbüttel über, der von nun an auch für ihre Pflege, Sicherheit und Instandsetzung zuständig ist. "Das ist eine großartige Bereicherung für das Alstervorland", sagt Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke. "Die Eimsbüttler Seite der Alster wird damit sehr viel kinderfreundlicher." Zudem seien die Spielgeräte genau die richtige Ergänzung des für das Alstervorland geltenden Grünflächenkonzepts. "Es wäre aber toll, wenn wir auch an anderen Stellen der Stadt tolle Spielgeräte bekämen", sagt Sevecke.

Das sieht Renate Schneider von "Kinder helfen Kindern" ähnlich. "Ich könnte mir schon wieder den nächsten Spielplatz vornehmen", sagt sie. "Die Geräte an der Alster sind nur ein kleiner, wenn auch sehr schöner Mosaikstein auf dem Weg zu einer kinderfreundlicheren Stadt, in der die Kleinen spüren, dass sie willkommen sind." Außerdem sollen die Spielgeräte Namen bekommen. Mit der Suche nach Vorschlägen wurden die Kinder beauftragt, die bei der Eröffnung dabei waren.

Gleich an diesem Wochenende bietet es sich an, bei einem Spaziergang die neuen Spielgeräte an der Alster zu testen. Sie sind am besten von der Milchstraße aus zu erreichen - einfach der Fußweg-Verlängerung in Richtung Alster folgen oder den Rundweg nehmen. Augen und Ohren auf, dann sind sie nicht zu verfehlen: Da, wo buntes Gewusel zu sehen und Lachen zu hören ist.