Farmsen-Berne. Am Ende entpuppte sich das spektakuläre Bauvorhaben als Luftnummer: Die SPD-GAL-Koalition im Bezirk Wandsbek hat die Gleisüberbauung des U-Bahnhofs Berne gestoppt. Ursprünglich war vorgesehen, den Bereich südlich des Bahnhofs zu überdeckeln. In die freitragende Konstruktion über den Gleisen sollte ein Discounter einziehen. Die Stadt hatte mit Lidl verhandelt. Das Unternehmen sollte im Gegenzug in die Barrierefreiheit des Bahnhofs investieren.

Der Stopp im Planungsausschuss kommt nicht überraschend. Auf einer Veranstaltung von SPD und GAL hätten sich noch im August 200 Besucher um ansässige Geschäfte und den Wochenmarkt gesorgt, teilte die SPD-Faktion Wandsbek mit. "Jahrelang wurde an den Bürgern vorbeigeplant", sagte Rainer Schünemann, Fachsprecher für Stadtplanung der SPD.

Die Barrierefreiheit des Bahnhofs sei auch ohne Lidl gesichert, sagte GAL-Fraktionsvorsitzende Susanne Zechendorf. Die Hochbahn wolle einen Fahrstuhl einbauen. Philip Buse, Planungssprecher der CDU, hält das für "Augenwischerei". Einen solchen Haushaltstitel gebe es noch gar nicht.