Ein Kommentar von Dirk Steinbach

Es geht wieder los. Nach Alemannia Aachens Peter Hyballa musste gestern mit Friedhelm Funkel beim VfL Bochum schon der zweite Zweitliga-Trainer seinen Hut nehmen. Dabei läuft die Saison im deutschen Fußball-Unterhaus gerade einmal zwei Monate. Nur zur Erinnerung: In der vergangenen Saison quittierten insgesamt 20 Trainer in der Bundesliga und der Zweiten Liga ihren Posten vorzeitig. Wer geglaubt hatte, dass angesichts dieser Rekordzahl ein Umdenken bei den Vereinen eingesetzt hätte, muss nun konstatieren: Es bleibt alles beim Alten. Wenn eine Mannschaft keinen Erfolg hat, wird der Trainer zur Verantwortung gezogen. So einfach ist das. Leider.

Keine Frage, Bochum und Aachen sind beide schlecht gestartet. Die Klubs belegen derzeit weit von ihren eigentlichen Zielen entfernt die beiden letzten Tabellenränge. Es wäre vermessen, aus der Ferne beurteilen zu wollen, ob die Trainer bei mehr Vertrauen in ihre Arbeit die Wende einleiten würden. Und manchmal führt in der Tat kein Weg an einem Wechsel vorbei. Problematisch ist auch nicht der Einzelfall. Es sind die Handlungsmuster der Entlassungen, die gesellschaftliche Prozesse widerspiegeln. Wie in vielen Bereichen gibt es auch im Sport oft nur Schwarz oder Weiß.