Eine Glosse von Dirk Steinbach

Wer spielt gegen Atlético Madrid? Das ist längst keine Frage mehr, die nur intime Kenner des spanischen Fußballs interessiert. Für die Uefa ist die Antwort einfach: Celtic Glasgow soll nach dem Willen des europäischen Verbands am Donnerstag in der Europa League beim Klub aus der spanischen Hauptstadt antreten. Doch das sieht der FC Sion völlig anders. Ein Streit abseits des Fußballplatzes mit kuriosen Folgen.

Die Uefa hatte Sion für den Wettbewerb gesperrt, da der Verein im Qualifikationsspiel gegen Glasgow nicht spielberechtigte Profis eingesetzt haben soll. Statt der siegreichen Schweizer sollten deshalb die Schotten an der Gruppenphase teilnehmen dürfen. So weit, so gut, hätte der Klub aus dem Wallis nicht Einspruch eingelegt und wäre die Zeit nicht so knapp.

Rund 48 Stunden vor dem Anpfiff war zumindest aus Sicht der Schweizer noch immer nicht endgültig geklärt, wer ins Stadion Vicente Calderón einlaufen darf. Beide Klubs haben den Flug gebucht, die Hotelzimmer sind reserviert. Vielleicht sollten die Teams einfach schiedlich, friedlich als schottisch-schweizerische Spielgemeinschaft antreten. 45 Minuten die einen, 45 Minuten die anderen.

Zur Posse passt auch die Episode, dass die Uefa Sion schon die Europa-League-Bälle zum Trainieren schickte, um jetzt den Einspruch des Vereins abzulehnen. Vieles spricht für Celtics Start, doch die sonst so neutralen Schweizer geben sich weiter kämpferisch. Schon einmal klagte sich der Klub als Absteiger zurück in die heimische Erste Liga und stieg mit Verspätung in den Spielbetrieb ein. Das wiederum klingt nach einer interessanten Option. Für den HSV!