Junge Naturschützer entwickeln beim Umweltgipfel im Stadtpark Visionen

Hamburg. Wie werden wir in 20 Jahren leben? Wie sehen dann die Städte aus? Wie viele Grünflächen bleiben übrig? Und: Wie heiß werden die Sommer werden?

Diese und andere Fragen treiben nicht nur Politiker um, sondern auch Hamburger Jugendliche. Nach neun Monaten intensiver Arbeit hat die Hamburger Naturschutzjugend (Naju) am Freitag im Stadtparkbad ihren Jugendumweltgipfel eröffnet. Bis Sonntag diskutieren Teilnehmer im Alter von 16 bis 25 Jahren, wie sie die eigene Zukunft verbessern und Umweltschutz verwirklichen können. "Wir sind die Generation, die in dieser Zukunft leben muss", sagte Naju-Landesjugendsprecher Manuel Tacke zur Eröffnung des Gipfels. "Deshalb wollen wir einfach mal kreativ rumspinnen. Wir möchten eigene Ideen entwickeln, statt nur zu kritisieren."

Die Naju hat den Gipfel in ehrenamtlicher Arbeit organisiert. 400 junge Teilnehmer haben sich angemeldet, um bei Schnellvorträgen, in Arbeitskreisen und auf Exkursionen Visionen und Wünsche zu erarbeiten, wie sie in Zukunft leben wollen. "Wir machen Stadt", so das ambitionierte Motto des Gipfels. Auf dem "Markt der Möglichkeiten" stellten einige Teilnehmer dazu am Freitag schon eigene Projekte vor: fair gehandelter Kaffee aus der Region, eine Biokiste, die Jugendliche in der Lenzsiedlung vertreiben, oder Kleider- und Handy-Recycling an Schulen.

Karl Falkenberg, Umwelt-Generaldirektor der Europäischen Union, betonte zur Eröffnung, wie wichtig die Gestaltung urbanen nachhaltigen Lebens auch auf gesamteuropäischer Ebene sei. "80 Prozent der EU-Bürger leben in städtischen Zentren", sagte er. "Es ist wichtig, dass schon Jugendliche überlegen, wie wir Leben und Arbeiten nachhaltiger gestalten können."

Der Jugendumweltgipfel findet im Rahmen der Umwelthauptstadt statt. Höhepunkte des Programms sind an diesem Sonnabend eine iPod-Klimaperformance um 14 Uhr und eine Recycling-Modenschau um 20 Uhr. Am Sonntag gibt es von 10.30 bis 12 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wie sieht die Stadt aus, in der du leben willst?". Dort werden die Teilnehmer unter anderem mit Umweltsenatorin Jutta Blankau diskutieren. Auf einer Jobmesse können sich die Jugendlichen außerdem über Berufe in der Umweltbranche informieren.