Hamburg. Er diskutierte leidenschaftlich gerne über Politik und Philosophie. Da passte es hervorragend, dass Claus Poppe nach seiner Anfangszeit als Wirtschaftsredakteur beim Hamburger Abendblatt die Politikseiten und später als Blattmacher auch die Titelseite produzierte. In den vergangenen zwei Jahren hat er in der Mantelredaktion ein breiteres Spektrum von Politik, über Wirtschaft bis zum Sport bearbeitet und auch Kommentare geschrieben.

Ursprünglich wollte er wie seine Frau Bettina Lehrer werden, hatte das zweite Staatsexamen schon in der Tasche, als er sich umentschied und Journalist wurde. Claus Poppe war ein "Urgestein" des Abendblatts, nach einer Zwischenstation beim Berliner "Tagesspiegel" war er seit 1984 dabei, immer freundlich, besonnen und hilfsbereit - vor allem auch jüngeren Kollegen gegenüber. Mit Claus Poppe konnte man viel lachen, sich bei ihm gute Reisetipps abholen - das war nämlich neben Kochen und Golfspielen eine weitere Leidenschaft. Besonders häufig besuchte er mit seiner Frau und den beiden inzwischen erwachsenen Söhnen Amerika, wo Verwandte leben. Claus Poppe wurde nur 58 Jahre alt. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit am 30. August. Wir vermissen ihn sehr.