Tonndorf. Der tödliche Unfall am S-Bahnhof Tonndorf, bei dem ein Löschfahrzeug in einen Linienbus gerast war, hätte von beiden Fahrern vermieden werden können, beide haben Fehler gemacht. Dies ist das Ergebnis eines Gutachtens, das die Polizei in Auftrag gegeben hatte. "Sowohl der Fahrer des Feuerwehrwagens als auch der Busfahrer hätten den jeweils anderen als Gefahr erkennen können", sagte Polizeisprecher Holger Vehren.

Das Verfahren sei der Staatsanwaltschaft übergeben worden, die wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Ob gegen beide Anklage erhoben wird, ist aber nicht klar. "Für uns ist im Moment völlig offen, ob keiner, einer von beiden oder sogar beide sich für den schweren Unfall vor Gericht zu verantworten haben", sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers.

Auf dem Weg zu einem Brand hatte das Löschfahrzeug am 6. Juli den Bus gerammt. Zwei Fahrgäste, eine 62-jährige Frau und ein 78 Jahre alter Mann, kamen dabei ums Leben. Es war der schlimmste Busunfall in der Geschichte des Hamburger Verkehrsverbundes. 19 Menschen wurden teils schwer verletzt.

Der Fahrer des Feuerwehrwagens hatte laut Polizei zwar das Martinshorn eingeschaltet. "Er hätte sich aber nicht blind darauf verlassen dürfen." Der Busfahrer hatte zwar Grün, hätte aber das Martinshorn hören und das Blaulicht sehen müssen. "Letztendlich kann die Polizei keinem der beiden die Schuld zuweisen", sagte Vehren. Beide Beschuldigten haben sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.