Die Ehefrau des Bundespräsidenten und Hobbygärtnerin besuchte in Volksdorf das Mehrgenerationenprojekt - und war ganz angetan.

Volksdorf. Meistens kommt Jacob, 9, in der großen Pause in den Garten hinter der Schule. "Ich setze mich einfach irgendwo hin oder gehe zum Kräuterbeet", erzählt der Drittklässler. Brigitte Reese, 82, ist auch oft da. "Ich gärtnere gern, habe schon jede Menge Steine abgesammelt. Da helfen die Kinder oft mit", sagt die Seniorin, die in der Wohnanlage Lerchenberg nebenan wohnt. Am Freitagvormittag führten die beiden einen besonderen Gast durch die Anlage: Bettina Wulff, Ehefrau von Bundespräsident Christian Wulff, besuchte den Generationengarten der Schule Ahrensburger Weg.

In rotem Etuikleid und offenen Pumps lässt sich Deutschlands First Lady Tomatenstauden, Pflaumenbaum und Schnitzgarten zeigen. "Große Preisfrage, wie heißen die roten?", fragt sie und bleibt vor einem Beet mit bunten Wiesenblumen stehen. "Mohnblumen", kommt prompt die Antwort. Seit drei Jahren gibt es den Generationengarten inzwischen, gerade wurde er noch einmal deutlich erweitert. "Die Idee ist, dass sich Schüler und ältere Menschen treffen, austauschen und voneinander lernen können", erklärt Initiator Stefan Heimers, der in der Volksdorfer Grundschule Musik und Sachkunde unterrichtet. Gemeinsam kümmern sie sich um den Kräutergarten, die Hochbeete und den Schmetterlingsgarten. Es wird gespielt, erzählt, gefeiert und auch auf selbstgebauten Instrumenten Musik gemacht.

Bettina Wulff, die sich für Mehrgenerationenprojekte einsetzt, war angetan. "Dieser schöne Garten ist ein gutes Vorbild. Mir liegt sehr am Herzen, vor allem jungen Menschen zu zeigen, dass man viel von älteren lernen kann." Die Mutter von zwei kleinen Jungen outete sich auch als Hobbygärtnerin. Inzwischen habe sie in ihrem Berliner Haus mit den Kindern ein Kräuterbeet angelegt und auch schon die ersten selbst gezogenen Tomaten geerntet. "Die schmecken am besten", sagte sie - und alle nickten.