Magazin-Bericht: Es müssen 150 Fensterelemente ausgetauscht werden

Hamburg. Der Bau der Hamburger Elbphilharmonie verzögert sich nach einem Bericht des Magazins "Focus" erneut und wird einmal mehr teurer als vorgesehen. Hintergrund sei eine Planungspanne bei der Dach- und Fensterkonstruktion des zukünftigen Wahrzeichens der Hansestadt. So fehlten die technischen Voraussetzungen für das Reinigen der gewölbten und technisch aufwendigen Fensterelemente in bis zu 110 Meter Höhe. Planer rechnen deshalb mit Mehrkosten von bis zu zehn Millionen Euro, hieß es. Nach etlichen Kostensteigerungen zuvor liegt der bisher geschätzte städtische Anteil am Gesamtpreis noch bei 323 Millionen Euro. Über diese Summe streiten Stadt und Baukonzern allerdings gerichtlich miteinander.

Hochtief sagt, das Bauwerk könne nicht 2014 fertiggestellt werden

Ursprünglich sei für die Reinigungsarbeiten eine Schienenanlage zum Aufhängen von Körben geplant gewesen, so der "Focus". Doch eine solche Konstruktion sei aus Kostengründen wieder gestrichen worden. Die städtische Realisierungsgesellschaft (Rege) wollte daher für die Reinigungsarbeiten Fassadenkletterer einsetzen. Doch nun sind es dem Bericht zufolge ausgerechnet andere Behörden, die für eine Genehmigung solcher Arbeiten klappbare Sicherungsgeländer fordern. Für den dazu notwendigen Umbau müsse Generalunternehmer Hochtief nun bis zu 150 Fensterelemente wieder entfernen. Das werde natürlich Bauzeit und Budget beeinflussen, zitiert "Focus" einen Unternehmenssprecher. Eine Fertigstellung im April 2014 sei daher nicht mehr möglich

Erst vor vier Wochen war eine Verzögerung bekannt gegeben worden

Dabei ist es gerade einmal vier Wochen her, als die letzte Hiobsbotschaft verkündet worden war. Ende Juli war der Fertigstellungstermin vom Baukonzern von 2013 auf Frühjahr 2014 verschoben worden. Das bedeutete, dass das erste Konzert frühestens im Herbst 2014 gespielt werden kann. Nun wird es möglicherweise noch später. Ursprünglich sollte das Gebäude sogar schon im Frühjahr 2012 fertig sein.

Die Kulturbehörde und die städtische Rege selbst waren gestern bis zum Abend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Zuletzt wertete die Kulturbehörde die neue Terminplanung als Versuch des Konzerns, die Stadt unter Druck zu setzen. Seit geraumer Zeit schon streiten die Vertragpartner vor Gericht um Termine und Vertragsstrafen.