Thomas Völsch, SPD

"Wir brauchen einen kaufmännischen Blick auf die Werte unserer Stadt, etwa indem wir wie in Unternehmen Abschreibungen ausweisen. Nur wenn wir wissen, welche Kosten wir für Instandhaltung und Sanierung bis 2020 wirklich haben, können wir finanzielle Vorsorge treffen. Wir brauchen mehr "Mieter-Vermieter-Modelle" für öffentliche Gebäude, um die Verwaltung zu professionalisieren."

Thomas Völsch ist in der SPD-Bürgerschaftsfraktion Experte für öffentliche Unternehmen

Roland Heintze (CDU)

"Grundsätzlich gibt es bei großen Städten und ihrer riesigen Infrastruktur oft einen Sanierungsstau. Doch man darf nicht warten, bis ein Stein herunterfällt. Das Beispiel von Saga- GWG zeigt aber auch, dass städtische Unternehmen als selbstständige Einheiten gut fahren, die haben ihren Wohnungsbestand in Ordnung gebracht."

Der Abgeordnete Roland Heintze arbeitet im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft mit

Anja Hajduk (GAL)

"Fakt ist, dass Hamburg in manchen Bereichen mit einem Sanierungsstau zu kämpfen hat, zum Beispiel beim Schulbau. Um den Stau zügig abzubauen, hatte Schwarz-Grün mit einem Sondervermögen reagiert. Auch beim Straßenbau ist Bedarf. Hier muss man bereit sein, eher unspektakulär den Topf für Erhaltungsinvestitionen aufzufüllen - auch wenn das den Verzicht auf neue Ideen oder Projekte bedeutet."

Ex-Umweltsenatorin Anja Hajduk ist Finanzexpertin der GAL-Bürgerschaftsfraktion

Kurt Duwe (FDP)

"Der Stadt ist ein schlechter Eigentümer und reagiert oft erst, wenn es zu spät ist. Ändern lässt sich das nur, wenn etwa bei neuen Gebäuden eine Nachhaltigkeitsberechnung verpflichtend eingeführt wird. Nur so können die erforderlichen Summen für Instandhaltung und Reparaturen in den Haushalt und die mittelfristige Finanzplanung einfließen. Diese Transparenz fehlt derzeit."

Kurt Duwe ist stadtentwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Rathaus

Joachim Bischoff (Linke)

"Hamburg erwartet für 2011 Steuermehreinnahmen in Höhe von 700 Millionen Euro. Statt alles in Konsoli-dierungsmaßnahmen zu stecken, sollte die Hälfte in unterfinanzierte Bereiche fließen. Dazu gehört auch die Instandhaltung der Infrastruktur. Wir brauchen eine Prioritätenliste, ganz oben müssen die Sanierung der Universitätsgebäude, der Straßen und Fahrradwege sowie der Grünanlagen stehen."

Joachim Bischoff ist in der Bürgerschaftsfraktion Die Linke für Haushalt/Finanzen zuständig