Ab jetzt läuft die Wahl bis zum 15. Dezember 2011. Mohn, Goldregen, Narzisse und Weihnachtsstern kandidieren um den Titel. Stimmen Sie ab!

Wandsbek. Was haben Mohn, Goldregen, Narzisse und Weihnachtsstern gemeinsam? Alle sind bei Gartenfreunden beliebt, weil sie besonders schöne Blüten tragen. Dabei handelt es sich bei allen um Giftpflanzen - und damit konkurrieren sie jetzt um den Titel bei der Wahl zur Giftpflanze 2012.

Um die teils gefährlichen Eigenschaften unserer Zierpflanzen bekannter zu machen, kürt der Botanische Sondergarten in Wandsbek zum achten Mal die Giftpflanze des Jahres. Abgestimmt wird ganz demokratisch - und die Abendblatt-Leser können mitmachen.

"Titelverteidiger", als Giftpflanze des Jahres 2011, ist die Eibe. An ihr ist sogar alles giftig. Die roten Früchte locken laut Experten leicht Kinder an. Das Fruchtfleisch ist nicht giftig, aber das Saatkorn darin schon, wenn es zerkaut wird. Bei Vergiftungen können nach etwa einer Stunde Übelkeit, Leibschmerzen, Schwindelgefühl und oberflächliche Atmung auftreten. Es folgen Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung. Auch bei leichten Vergiftungen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Die Eibe braucht Naschkatzen, allerdings keine Menschen. Helge Masch: "In jeder Frucht befindet sich nur ein Saatkorn. Dieses ist erst nach der Passage durch einen Vogelmagen keimfähig. So stellen die Eiben die Verbreitung ihrer Art sicher. Die Vögel verdauen nur den Fruchtfleischmantel und scheiden das giftige Saatkorn unverletzt wieder aus. So entgehen die Tiere einer tödlichen Vergiftung." Amseln und Sing- und Wacholderdrosseln machen sich gern über die Früchte her.

Die vier neuen Kandidaten für 2012 können bis 15. Dezember 2011 gewählt werden. Sie stehen auf der Internetseite des Botanischen Sondergartens ( www.hamburg.de/giftpflanze-des-jahres ) zur Wahl. Dort kann abgestimmt werden. Aber die Stimmabgabe ist auch telefonisch unter der Nummer 040/693 97 34 oder per Fax 040/427 905 359 möglich. Die schönste Art der Teilnahme aber ist ein Besuch im Botanischen Sondergarten in Wandsbek an der Walddörferstraße 273. Der Park liegt versteckt am Lauf der Wandse. In den Gewächshäusern des Parks gibt es weitere Informationen zu Mohn (einjährige Pflanze), Goldregen (Gehölz), Narzisse (Zwiebelstaude) und Weihnachtsstern (Zimmerpflanze). Der Garten ist montags bis donnerstags von 7 bis 15 Uhr, freitags bis 14 Uhr geöffnet.