Aufgrund “gravierender technischer Mängel“ wurde ein Bus des Hamburger Unternehmens Rainbow Tours stilgelegt. Kunden verunsichert.

Hamburg. Nachdem die Autobahnpolizei auf der A 7 einen maroden Bus des Hamburger Jugendreise-Unternehmens Rainbow Tours aus dem Verkehr gezogen hat, setzt sich der ADAC für einheitliche Prüfsiegel für Reisebusse ein. "Sie sollen dem Kunden signalisieren, dass der jeweilige Fahrer regelmäßig Sicherheitstrainings absolviert und die Technik des Fahrzeugs in Ordnung ist", so ADAC-Sprecher Matthias Schmitting.

Vor allem in der Urlaubszeit kontrolliert die Polizei vermehrt Reisebusse, die auf Deutschlands Autobahnen unterwegs sind. "Dabei fallen immer wieder Busse mit eklatanten Mängeln auf", so Schmitting. Wie jener von Rainbow Tours angemietete Bus. Dieser war laut Polizei mit 35 Jugendlichen besetzt gewesen, Ziel war der spanische Partyort Lloret de Mar. Aufgrund "gravierender technischer Mängel" musste das Fahrzeug am vergangenen Freitag umgehend stillgelegt, die Fahrt mit einem anderen Bus fortgesetzt werden.

"Wenn ein Busunternehmen bewusst Sicherheitsvorkehrungen umgeht, um Geld zu sparen, dann ist das kriminell", sagt Bastian Roet, Sprecher des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer. Es handele sich dabei jedoch um Einzelfälle. "Aber die schwarzen Schafe schaden der Branche." Generell sei der Sicherheitsstandard hoch. "Busse sind nach wie vor die sichersten Verkehrsmittel in Europa."

Matthias Schmitting vom ADAC rät, dass sich Reisende zunächst einen Eindruck vom Bus verschaffen, bevor sie einsteigen. "Auch ein Laie kann erkennen, ob etwa die Reifen abgefahren sind, die Frontscheibe einen Sprung hat oder im Bus Nothammer und Verbandskasten fehlen." Des Weiteren müsse sich der Fahrgast gut überlegen, was er ausgebe. "Wenn der Kunde für eine Busreise nach Lloret de Mar 99 Euro bezahlt, muss er sich bewusst machen, dass der niedrige Preis Gründe hat und eventuell an anderer Stelle gespart wird", so Schmitting.