Fünf Menschen am Hauptbahnhof mit Reizungen der Atemwege ins Krankenhaus

St. Georg. Bei Sanierungsarbeiten einer öffentlichen Toilettenanlage im Untergeschoss des Hamburger Hauptbahnhofs sind gestern Mittag gefährliche Dämpfe, vermutlich von Lösungsmitteln, ausgetreten. "Über die Lüftungsanlage sind die Dämpfe ins Reisezentrum in der Wandelhalle gelangt", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Fünf Menschen seien wegen Reizungen der Atemwege ins Krankenhaus eingeliefert worden. Eine Stunde lang waren die Feuerwehrmänner mit Atemschutzmasken im Einsatz.

Aufgrund der stark riechenden Dämpfe wurde das Reisezentrum für den Rest des Tages gesperrt. Fahrgäste mussten auf die Ticketautomaten ausweichen. "Das Reisezentrum soll aber am Dienstag wieder wie üblich ab 6 Uhr geöffnet sein", sagte ein Sprecher der Bundespolizei gestern.

Kurzzeitig war sogar der Eingangsbereich des Hauptbahnhofs am Hachmannplatz mit rot-weißem Absperrband der Polizei versehen worden, sodass Reisende einen der anderen Eingänge zu den Bahngleisen benutzen mussten. Zudem wurden zwei Gastronomiebetriebe nahe des Reisezentrums für den Rest des Tages geschlossen. "Die Baustelle wird bis Dienstagmorgen 9 Uhr gesperrt sein", sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Handwerker waren gestern Mittag damit beschäftigt gewesen, den Boden der Toilettenanlage zu bearbeiten. Womöglich hatten sie dabei eine Grundierung oder einen Lack eingesetzt.

Welche Schadstoffe in den freigesetzten Dämpfen dafür gesorgt haben, dass fünf Menschen im Krankenhaus behandelt werden mussten, wird nun geklärt. "Der Umweltdienst der Feuerwehr hat Luftproben genommen, die nun analysiert werden", sagte ein Feuerwehrsprecher. Neben Feuerwehr und Bundespolizei wurde auch das Amt für Arbeitsschutz eingeschaltet.